Konservative und Katholiken befürworten Kampagne
Abtreibung
Slowakei: "Recht auf Leben"-Kampagne erzürnt Politik und Werberat
500 Großplakate mit abgetriebenen Fötus affichiert - Diskussion über Verfassungsmäßigkeit des Abtreibungsgesetzes
Preßburg - In der Slowakei erhitzen sich die Gemüter an einer Plakatkampagne von AbtreibungsgegnerInnen. Die NGO "Recht auf Leben" ließ in den
vergangenen Wochen in mehreren Städten 500 Großplakate mit der
Abbildung eines elf Wochen alten Fötus nach der Abtreibung
affichieren. Der Werberat stellte eine Verletzung des Ethikkodex
fest. Auch die Gesellschaft für Familienplanung und der in der
Regierung für Menschenrechte zuständige Vizepremier Dusan Caplovic
protestierten.
Auf positive Resonanz stießen die Großplakate dagegen bei
VertreterInnen der in Opposition befindlichen Christdemokratischen
Bewegung (KDH) sowie bei der katholischen Kirche. Jan Tutkova, die
Sprecherin der Kampagne erklärte, die Öffentlichkeit habe ein Recht
zu wissen, dass es sich bei Abtreibung um eine Mordtat handle. Michal
Kliment, Präsident der Gesellschaft für Familienplanung, erklärte,
Ziel der Kampagne sei es, den Zugang für Frauen zu einem
Schwangerschaftsabbruch unter ärztlicher Aufsicht einzuschränken.
"Die Macher der Kampagne wollen die Emotionen in einer Zeit in die
Höhe treiben, da das Verfassungsgericht über die Verfassungsmäßigkeit
des Abtreibungsgesetzes entscheidet", sagte Kliment außerdem
gegenüber der Tageszeitung "Sme". (APA)