Viele Architekten verderben keinen Häuserblock – hier am Beispiel Wien-Hernals (siehe "Qualität fürs Grätzel").

Foto: Gewog

Bike City in Wien-Leopoldstadt. Wetten, es werden noch mehr Räder werden? (siehe "Der Drahteselstall")

Bild: schreiner & kastler

Im linken Bauteil werden die Jungen, im rechten die jung Gebliebenen wohnen - und doch ist es ein Projekt (siehe "Wohnbau mit Sozialfaktor").

Bild: Prochazka

Bei den Loggien sieht man es, die Fassade indes wurde verputzt: Der Wohnbau besteht zur Gänze aus Holz (siehe "Ambitionen aus Holz")

Foto: Sozialbau

Qualität fürs Grätzel
Der Bauträger GEWOG Neue Heimat hat einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen. Die baulichen Eingriffe in gründerzeitlichen Vierteln sollen nicht nur den Bewohnern selbst dienen, sondern soll die Umgebung aufwerten. Lokalaugenschein aus Wien-Hernals.

Der Drahteselstall
Nicht nur sportlich, sondern auch ökologisch: Die GESIBA baut auf dem Gelände des ehemaligen Nordbahnhofs zurzeit die erste Bike City. Mit von der Partie ist das Architekturbüro königlarch. Der Andrang ist groß. Eine weitere Radlstadt soll demnächst folgen.

Zu Hause mit der Kunst
Wohnen in Lienz ist nichts fürs knappe Portemonnaie. Die Baugenossenschaft Frieden hat nun 78 Wohnungen realisiert, in denen nicht nur Menschen, sondern auch Skulpturen wohnen.

Wohnbau mit Sozialfaktor
30 minus und 50 plus – das war gestern. Heute spricht man von Loft Urban Professionals und von Senior Citizens. Einblick in ein zukunftsweisendes Projekt von Bauträger ÖSW und Architektin Elsa Prochazka.

Ambitionen aus Holz
Der Wohnbau Spöttlgasse von Architekt Hubert Rieß besteht aus Holz. Die Sozialbau AG wollte ein Exempel statuieren – und hat dafür sogar Hindernisse und Zeitverzögerungen in Kauf genommen.

Qualität fürs Grätzel

Gemeinnütziger Wohnbau – das klingt in der Regel nach Neubau, nach Stadtrand, nach Peripherie. Bestenfalls kann man sich damit begnügen, dass man aufgrund der nahe gelegenen U-Bahn, so vorhanden, in nur 20 Minuten in der Innenstadt ist. Der Bauträger GEWOG Neue Heimat weitet sein Angebotsspektrum etwas aus und bietet dem Konsumenten nun gefördertes Wohnen in alten Mauern.

"Man muss nicht immer nach unbebauten Grundstücken am Stadtrand Ausschau halten", sagt Susanne Reppé von der GEWOG, zuständig für Projektentwicklung und Marketing, "wir haben uns daher in den gründerzeitlichen Vierteln nach Grundstücken umgesehen und sind fündig geworden." Meistens handle es sich dabei um Liegenschaften, die stark überschuldet sind und die in Wohnungsspekulationen, Erbschaftsstreitereien und Zwangsversteigerungen verwickelt sind. "Die Bausubstanz ist oft devastiert, die Infrastruktur ist nicht mehr vorhanden, und was das soziale Milieu betrifft, ist die Bevölkerung nur wenig durchmischt."

Die baulichen Interventionen der GEWOG haben daher auf die gesamte unmittelbare Umgebung Einfluss und wirken als Impulsgeber für andere Projekte. "Durch ein derartiges Projekt wird ein ganzes Stadtviertel aufgewertet, das hebt die Wohnqualität im Haus und die Umraumqualität im Grätzel." Das bisher größte Bauvorhaben dieser Art liegt in Wien-Hernals.

Mix aus Alt und Neu

Mehrere Architekten waren am Bauvorhaben beteiligt. Timo Huber erstellte den Masterplan und entwickelte einen Bau an der Rosensteingasse. "Ich habe schon lange mit Stadterneuerung und mit Gebietsbetreuung zu tun", erklärt Huber, "doch zum ersten Mal war ich damit konfrontiert, die Planung für einen ganzen Block zu machen – meist arbeitet man an einzelnen Baulücken." Die Anfangsidee war, den gesamten Block durchgängig und passierbar zu machen, doch die Praxis von Bauträgern und Hausverwaltung habe gezeigt, dass eine so starke Offenheit letztlich doch nicht erwünscht sei.

Das Architekturbüro Heidecker & Neuhauser konzentrierte sich trotz Neubau auf die alte Bautypologie: Sitzerker in den Wohnungen und ein Minimum an Erschließungsfläche. Architekt Reinhard Schrom wiederum hatte schon länger das eigene Büro im bestehenden Fabriksgebäude – die Sanierung desselbigen zu übernehmen bot sich förmlich an. Sozialer Wohnbau im Altbau? "Lange dachte man, das sei unmöglich, nun können wir sogar die Althaus-Klientel ansprechen", sagt Susanne Reppé.

Wird man die eingeschlagene Richtung der Grätzelaufwertung beibehalten? "Bisher haben wir sechs Projekte dieser Art umgesetzt, und wir bleiben am Ball", so Reppé, "wir sehen dies nicht als Einzelprojekt, sondern vielmehr als eine neue Tendenz für die Zukunft." Der Beweis ist bereits vollbracht. Ein weiteres Althaus-Projekt ist bereits in den Startlöchern: In der Großen Stadtgutgasse in Wien Leopoldstadt steht laut Reppé eines der berüchtigsten Spekulationshäuser. Schon wurde die Liegenschaft aufgekauft.

Der Drahteselstall

Nicht nur sportlich, sondern auch ökologisch: Die GESIBA baut auf dem Gelände des ehemaligen Nordbahnhofs zurzeit die erste Bike City. Mit von der Partie ist das Architektur-büro königlarch. Der Andrang ist groß. Eine weitere Radlstadt soll demnächst folgen. Emissionen sind böse. Sowohl die namens CO2 als auch die namens Feinstaub. Es ist schon mal ein erster Schritt, dies überhaupt zur Kenntnis genommen zu haben. Dagegen getan wird jedoch nichts. Frischer Wind kommt von der GESIBA, die auf einen Vorschlag Christoph Chorherrs reagierte und nun auf dem Gelände des ehemaligen Nordbahnhofs die so genannte Bike City aus dem Boden stampft. Natürlich wird es auch eine Tiefgarage mit Autostellplätzen geben, aber deren Anzahl liegt 50 Prozent unter dem geltenden Stellplatzregulativ. "Wir wollen niemanden zwangsbeglücken", sagt GESIBA-Generaldirektor Ewald Kirschner, "und deshalb nehmen wir zur Kenntnis, dass auch ein passionierter Radfahrer in Besitz eines Autos sein kann."

Das durch die reduzierte Stellplatzanzahl eingesparte Geld wurde solcherhand gleich umverteilt – und fließt stattdessen in die nötige Infrastruktur der Radl- und Wadl-Stadt. Den 310 Bewohnern der Bike City stehen in Zukunft über 330 Fahrradstellplätze zur Verfügung, darüber hinaus extragroße Transportlifte, die auch drahteseltauglich sind, anmietbare Werkstatt-Spinde im Erdgeschoß, Fahrrad-Werkplätze in Freien und sogar eine professionell betriebene Werkstatt samt Fahrradverleih und Reparaturdienst. "Die Garagierungsmöglichkeiten sind vielfältig", sagt Kirschner, "es gibt Abstellplätze im Erdgeschoß sowie versperrbare Fahrradräume in jedem Geschoß, aber auch eigens vorgesehene Nischen in den Gängen, in denen man dann einzelne Räder auf die Schnelle sichern kann."

Breitere Gänge

Fahrräder überall? Damit man vor lauter Trittfreude nicht gar über herumstehende Sportutensilien stolpert, sind die Gänge breiter als üblich angelegt. Bis zu zwei Meter, an manchen Stellen sogar bis zu drei Meter sind die halböffentlichen Erschließungszonen breit. "Die Bike City besteht aus mehr als nur ein paar zusätzlichen Fahrrad-Abstellplätzen", erklärt Architektin und Wettbewerbssiegerin Claudia König vom Architekturbüro königlarch, "auf ein derart spezifisches Wohnthema muss die Architektur schon baulich reagieren." Das beinhaltet unter anderem einen Sauna-, Kneipp- und Wellnessbereich. In gemeinsamen Gesprächen sind Architektin und Bauträger überein gekommen, dass man nach anstrengender Radltour auch mal entspannen möchte. Ohne große Umwege schließt direkt an den Abstellbereich im Erdgeschoß der Wellnessbereich an. Den Nackedeis sei die Angst genommen: Die Architektur hat sich gegen mögliche Einblicke von oben etwas einfallen lassen. Der Freibereich ist durch Sonnensegel, durch Bepflanzung sowie durch bauliche Maßnahmen geschützt.

Auffallend ist, dass die Fassade des gesamten Gebäudes in Glas und dezentem silbergrauen Wellblech erstrahlt. Mit einem Wort: Es bleibt mausgrau. Warum keine Farbe? "Die Farbe wird schon durch die Mieter, durch Blumen, Gegenstände und nicht zuletzt durch die Räder kommen", sagt Architektin König, "wäre das Haus von vornherein bunt, dann würde sich das womöglich mit jener Buntheit schlagen, die mit dem Einzug die Bewohner selbst einbringen sollen."

Derer kann es nicht genug geben. Laut Auskunft der GESIBA ist die Warteliste lang. Insgesamt 4800 Voranmeldungen sind in den letzten Monaten und Jahren eingetrudelt. Da nur 99 Wohnungen zur Verfügung stehen, wird der Großteil der Interessenten wohl leer ausgehen. Im Sommer 2008 werden die Wohnungen übergeben. Doch für die restlichen 4701 Haushalte gibt es Hoffnung. In unmittelbarer Nähe soll nach Auskunft Kirschners eine weitere Bike City entstehen.

Zu Hause mit der Kunst

Zu Unrecht denkt man bei gefördertem Wohnbau sofort an die großen Ballungszentren. Die Wohnbebauung in Lienz, wo leistbarer Wohnraum bisher rar gesät war, gilt als modernes und wegweisendes Referenzprojekt der Baugenossenschaft Frieden, Abteilung Frieden Tirol. "Im gemeinnützigen Wohnbau werden aufgrund der Geldknappheit oft viele essenzielle Punkte vernachlässigt", erklärt Direktor Dietmar Härting, "wir haben uns daher auf all jene Punkte konzentriert, die meistens zu kurz kommen."

Breites Wohnspektrum

Statt gestalterischer Gleichheit von der Stange gibt es ein differenziertes Wohnungsangebot: Die insgesamt 78 Wohnungen sind auf fünf völlig unterschiedliche Baukörper verteilt, selbstbewusst werden die einzelnen Bauteile Würfelhaus, Turmhaus oder etwa Splitlevelhaus genannt. Letzteres bietet ein Wohnen auf mehreren Ebenen – ein architektonischer Schachzug, der im Bereich des gemeinnützigen Wohnbaus fast schon als Luxus einzustufen ist.

Die Wohnungen am Stadtrand von Lienz – im Hintergrund steigt die Sägezahnkontur der Dolomiten auf – reichen von 55 bis 90 Quadratmeter Nutzfläche. "Das Publikum ist bunt gemischt", so Härting, "es gibt einerseits viele Single-Haushalte, andererseits viele Jungfamilien, die erst in Zukunft Nachwuchs haben werden." Doch die Architektur hat bereits vorgesorgt: Zwischen den Wohnhäusern wartet ein abwechslungsreiches Spielangebot mitsamt Kleinkinderspielplatz und Spiel- und Sportplätzen für die Älteren. Ohne komplizierte Eingriffe lässt sich im Winter sogar eine Eislauffläche einrichten.

"Die Baugenossenschaft Frieden hat große Bereitschaft gezeigt, einen neuen Weg zu gehen", sagt Architekt Hans Peter Machné, der das Projekt gemeinsam mit Marianne Durig, Georg Steinklammer sowie mit dem Landschaftsplaner Gerald Altenweisl auf die Beine gestellt hat. "Die Bebauung folgt keinem herkömmlichen Schema, sondern bietet unterschiedliche Wohnformen an. Zwischen den Häusern können die Bewohner sogar eigene Parzellen mieten und dort kleine Mietergärten anlegen."

Schließlich hat auch die Kunst am Bau Einzug gehalten. Mal ragen expressive Körperfragmente von Hans-Peter Profunser in den Durchgang oder begleiten den Passanten auf seinem Weg, mal sind es fragile Menschengestalten, die der Künstler Peter Niedertschneider in quadratische Platten gefräst hat. Machné: "Das Bemerkenswerte ist, dass die Kunst nicht erst im Nachhinein appliziert wurde, sondern dass sie von der Entwurfsphase an integraler Bestandteil dieses Projekts war."

Noch äußern sich die Bewohner nach Auskunft der Baugenossenschaft sehr vorsichtig zu den künstlerischen Eingriffen. Doch man ist guter Dinge, schließlich wurde der Wohnbau erst vor Kurzem übergeben.

Wohnbau mit Sozialfaktor

Wohnungssuchende brüten oft monatelang über Plänen, doch keine einzige Wohnung spricht sie an. Oft findet sich nichts Passendes – das Leben ist eben nicht nach dem Schema Vater/Mutter/Kind verlaufen. Oder das Kind ist schon ausgezogen. Oder man ist gepatchworked. Oder man bleibt ewig Bobo. Für solche Sonderlinge konnte sich Architektin Elsa Prochazka schon immer begeistern und schlug dem Bauträger ÖSW ein etwas anderes Bauvorhaben vor. Ins Stadtplanungsgebiet Kagran West in Wien stellte sie – der Masterplan stammt ebenfalls aus ihrer Hand – zwei Bauteile gegenüber, die zwei völlig unterschiedliche Zielgruppen im Visier haben.

Neue Wohnformen

In das eine Haus werden die "Loft Urban Professionals" einziehen – das sind die Jungen, die am liebsten ohne Wände leben möchten und die von zu Hause aus ihre Brötchen verdienen. Die "Senior Citizens" wiederum sind die Junggebliebenen: Die Kinder sind aus dem Haus, man reist gerne durch die Weltgeschichte und freut sich ob der Tatsache, ein Stückchen Freiraum sein Eigen nennen zu können.

"Ganz zu Beginn gab es seitens der ÖSW Zweifel, ob diese ungewöhnlichen Grundrisse tatsächlich angenommen werden", blickt Prochazka zurück, "doch ich war mir hundertprozentig sicher, dass es diese Zielgruppe gibt." Die Folge: Die Urban Professional Lofts sind heute, ein halbes Jahr vor Fertigstellung, bereits zur Gänze vergeben.

"Heute sind wir von der Idee des Generationendialogs absolut überzeugt", sagt Michael Pech, Vorstand des Österreichischen Siedlungswerks, "aber natürlich mussten wir trotz aller coolen Vorsätze den Nachweis erbringen, dass die Wohnungen nachträglich ohne großen Aufwand in konventionelle Grundrisse ausgebaut werden können. Ohne diesen Nachweis gibt es keine Förderung."

Auch in Sachen Konstruktion habe man etwas Neues ausprobieren wollen. Skelettbauweise in Stahlbeton ist im gemeinnützigen Wohnbau kaum anzutreffen, hat aber den großen Vorteil, dass man in der Anordnung der Fenster flexibel ist. Und schnell geht es auch: Der Rohbau stand in nur vier Monaten. "Damit war das Bauvorhaben Attemsgasse unsere schnellste Baustelle aller Zeiten", so Pech. Innerhalb der Stahlbeton-Stützen werden die Fassadenfelder mit Leichtbauelementen samt Eternit-Verkleidung geschlossen. Durch französische Fenster, die bis zum Boden reichen, soll die Parklandschaft in den Raum geholt werden.

"Es ist ein sehr gutes Projekt, davon bin ich überzeugt", sagt die Architektin, "endlich ist es gelungen, spezifisch auf die neuen soziologischen Entwicklungen zu reagieren." Zeitgemäße Zielgruppen auszuloten und altes Wissen eines Tages als alt zu erachten – eben auch das gehört zu den Aufgaben von Bauträger und Architektenschaft.

Ambitionen aus Holz

Seit einer Novelle in der Wiener Bauordnung gehört es zum guten Ton (völlig zu Recht), selbst in der Stadt mit Holz zu bauen. Das immer wieder zitierte und wohl bekannteste Bauvorhaben ist der Holzwohnbau Mühlweg. Doch der mehrgeschoßige Wohnbau hat einen Vorgänger. In der Spöttlgasse in Wien Floridsdorf hatte die Sozialbau AG schon im Jahre 2000 begonnen, ernsthaft und höchst ambitioniert über die Materie Holz nachzudenken. "Es war ein sehr langer Prozess, der mit vielen Probeaufbauten, Attesten und aufwändigen Verhandlungen verbunden war", erzählt Sozialbau-Vorstand Wilhelm Zechner, "nach drei Jahren Vorarbeit konnten wir dann zu bauen beginnen."

Als schwierigster Überzeugungspunkt stellte sich der Brandschutz heraus. Bei der Holzriegelbauweise äußerte die MA 68 Bedenken in Bezug auf den Glimmbrand, daher beschloss man bald, massiv zu bauen. In Katsch/Mur, wo die KLH Massivholz GmbH das so genannte Kreuzlagenholz herstellt, das in diesem Gebäude als Konstruktion verwendet wurde, hatte man ein Musterhaus zu Versuchszwecken aufgebaut. Insgesamt wurden im Wohnbau Spöttlgasse rund 16.000 Quadratmeter Wand- und Deckenelemente aus Holz verbaut – das entspricht über 1000 Einzelteilen. "Das Schöne und Faszinierende an dieser Bauweise ist der hohe Vorfertigungsgrad", so Zechner, "freilich ist damit auch ein logistischer Mehraufwand verbunden. Doch den haben gerne in Kauf genommen."

Hat sich's ausgezahlt? "Wir liegen mit den Baukosten um etwa 8 bis 10 Prozent über dem Durchschnitt des herkömmlichen Ziegel- oder Stahlbetonmassivbaus. Aber nachdem wir mit diesem Projekt hauptsächlich ein Exempel statuieren wollten, ist das Konzept voll aufgegangen", sagt Zechner. Selbst im Luftschall- und Trittschallschutz, wo das Holz aufgrund seines geringen Gewichts bisweilen zu wünschen übrig lässt, konnten im Falle der Spöttlgasse gut funktionierende Aufbauten ausgearbeitet werden.

Architekturpreis 2005

Allein, etwas weniger euphorisch zeigt sich der Projektarchitekt Hubert Rieß: "Mit Holz zu bauen, ist eine großartige Sache, keine Frage. Aber bei den außerordentlich hohen Qualitätsstandards in punkto Haustechnik und Bauphysik sind die Preise einfach explodiert. Und das ist im sozialen Wohnbau ein Problem." Rieß hätte in diesem Fall eine Mischbauweise für klüger erachtet: "Wir haben die Beobachtung gemacht, dass Holz ein sehr gutes Fassadenmaterial ist, aber in der Geschoßdecke und in der Wohnungstrennwand ist es im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen zu teuer." Nichts für ungut. Die Bewohner seien mit diesem Projekt dennoch sehr zufrieden, erklärt Rieß. Und auch die Baubranche zollt dem Bauvorhaben Tribut: Das Projekt wurde mit dem Preis wienwood05 ausgezeichnet.