London/New York - Stillen schützt Kinder nicht vor
Allergien oder Asthma. Dieses Ergebnis einer großen kanadischen
Studie widerspricht früheren Untersuchungen, denen zufolge
Muttermilch die Wahrscheinlichkeit für spätere allergische
Erkrankungen verringert. Dagegen zeigt eine andere Studie, dass bei
Kindern der Verzehr von Fisch und bestimmten Gemüsesorten die Gefahr
für Asthma und Allergien senkt.
Gestillte Kinder unter Langzeitbeobachtung
In der ersten Untersuchung konzentrierten sich die MedizinerInnen aus
Montreal auf 31 weißrussische Geburtskliniken. In einem Teil der
Krankenhäuser wurden die Mütter angehalten, ihre Kinder zu stillen.
Die Frauen in diesen Kliniken stillten ihre Kinder auch tatsächlich
wesentlich häufiger und länger als die anderen Mütter.
Die ForscherInnen untersuchten die fast 14.000 Kinder dann im Alter von
6,5 Jahren auf Allergien oder Asthma - ohne Unterschiede zwischen den
Gruppen festzustellen. Die Ausbreitung dieser allergischen
Erkrankungen müsse andere Ursachen haben, folgern die MedizinerInnen im
"British Medical Journal".
Gemüseverzehr schützt vor allergischen Erkrankungen
Eine griechische Langzeitstudie kommt unterdessen zu dem Resultat,
dass Fisch und bestimmte Gemüsesorten vor allergischen Erkrankungen
schützen. Die MedizinerInnen der Universität von Kreta in Heraklion
verfolgten die Geschichte von 460 spanischen Kindern von der
Schwangerschaft bis zum Alter von 6,5 Jahren. Die Auswertung aller
Angaben ergab, dass der Verzehr von bestimmten Gemüsesorten -
Tomaten, Auberginen, Zucchini, grüne Bohnen und Gurken - ab einer
Menge von 40 Gramm das Allergierisiko senkt. Auch der Konsum von mehr
als 60 Gramm Fisch pro Tag verringerte die Anfälligkeit. Die ForscherInnen
vermuten in der Zeitschrift "Pediatric Allergy and Immunology", dass
diese Lebensmittel Entzündungsreaktionen im Körper hemmen. (APA/AP)