Hamburg - Die meisten Deutschen können sich einen schwulen Kanzler/eine lesbische Kanzlerin vorstellen. Das ergab eine Umfrage der der deutschen Zeitung "Bild am Sonntag", die vergangenes Wochenende veröffentlicht wurde. 79 Prozent sehen Homosexualität nicht als Hindernis für das Kanzleramt, ergab die Umfrage. 18 Prozent hätten Schwierigkeiten mit einem schwulen Regierungschef. Der Berliner SPD-Bürgermeister Wowereit hat sich vor mehreren Jahren zu seiner Homosexualität bekannt und vor kurzem seine Biographie veröffentlicht.

Ost-West-Gefälle

In den postkommunistischen neuen Bundesländern sehen 87 Prozent kein Hindernis, dass ein Homosexueller Kanzler wird, im früheren Westdeutschland sind es 77 Prozent. Bei den Frauen können sich 83 Prozent einen homosexuellen Kanzler oder eine homosexuelle Kanzlerin vorstellen, 15 Prozent hätten damit Probleme. Bei den Männern zeigen sich 75 Prozent offen, 23 Prozent skeptisch.

Im direkten Vergleich mit SPD-Chef Beck, wer der bessere Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten sei, schnitt Wowereit etwas schlechter ab. 36 Prozent der Befragten halten Beck für den besseren Herausforderer von Kanzlerin Merkel, 28 Prozent sprachen sich für Wowereit aus. 35 Prozent wollten sich nicht festlegen. Bessere Wahlchancen als Beck hat Wowereit bei den Frauen. (APA/ag.)