Vermarkter Markus Breitenecker.

Foto: ProSieben
Wien - "Auch wenn das Poster auf derStandard.at/Etat meinen, ist das nicht der Fall": Puls TV als österreichweites Vollprogramm vor allem für Frauen - wie berichtet ab 4. Februar - sei kein Frontalangriff auf ATV, sagt Vermarkter Markus Breitenecker.

Kooperationen mit ATV?

Er kann sich Kooperationen vorstellen, bei der Vermarktung, Produktionen - wenn künftige ATV-Eigner wollen. Nicht betroffen sei "Puls 4" vom TV-Projekt des deutschen Burda-Verlags und des früheren RTL2-Chefs Josef Andorfer: Davon erwartet Breitenecker einen Serienkanal. "Puls 4" zeige täglich zwölf Stunden Eigenproduktion, neun mit Österreichbezug (außer im Frühstücks-TV ohne Wiederholungen). Etwa ein neues Societyformat, ein Vorabendmagazin, mehr Liveübertragungen (Sponsoren erhofft).

Einen "Frontalangriff" erkennt Puls-Chef Martin Blank - auf Private - im ORF-Wunsch nach mehr Werbezeit.

Vier Säulen

Puls 4, nach ORF 1 und ORF 2 beziehungsweise ATV Österreichs viertes Vollprogramm, stützt sein Sendeschema auf vier Säulen: Live Magazine und News, Live Talks, Live Events sowie Spielfilme und Serien aus dem Fundus von ProSieben und Sat.1. Sport werde nur am Rand eine Rolle spielen. Die Zeit der Wiederholungen, wie sie derzeit bei Puls TV an der Tagesordnung sind, soll mit dem Start des neuen Senders jedenfalls der Vergangenheit angehören.

Verbreitet werden soll Puls 4 über analogen und terrestrischen Kabelempfang, Digitalsatellit und DVB-T, so man sich mit dem Plattformbetreiber ORS einigt. Im Jahr 2008 will Breitenecker mit dem neuen Programm bis zu einer Million TV-Haushalte erreichen, das entspricht 2,2 Millionen Menschen. Weiters setzt man auf einen starken Webauftritt, um so "eine integrierte Medienmarke für die junge Mediengeneration" zu schaffen, so Breitenecker. Die Vermarktung wird SevenOneMedia übernehmen.

Video-Journalisten

Die Geschäftsführer gehen davon aus, dass Puls 4 dank der effizienten Produktionsweise und der Einbettung in die bestehende Senderfamilie wirtschaftlich tragfähig sein wird und schon bald den Break Even erreicht. Bei der Produktion setzt man auf das so genannte "VJ"-System, das man bereits bei Puls TV erprobt hat.

VJ's sind Video-Journalisten, die ihre Beiträge selber konzipieren, drehen, Interviews führen und später dann selber schneiden und vertonen. "Das ermöglicht uns sehr schnelle Reaktionszeit auf aktuelle Geschehnisse, da nicht zu jedem Ereignis mehrere Redakteure gleichzeitig mitgeschickt werden können", so Blank. Die Zahl der Mitarbeiter soll um ca. 35 auf 150 erhöht werden - Platz finden sie künftig in den zusätzlich angemieteten 1.000 Quadratmeter großen Büroräumen in der Wiener Mariahilfer Strasse. (fid/APA/DER STANDARD; Printausgabe, 25.9. 2007)