Wien – Pensionssysteme sind fragil. Verändert sich ein Parameter, kann gleich das ganze Gebilde wanken. Werden etwa die Leute älter, muss mehr Geld in die Renten fließen. Das lässt sich kompensieren, indem alle länger arbeiten. Oder höhere Beiträge zahlen.

Damit solche Justierungen nicht fünf vor zwölf in Husch-Pfusch-Aktionen vorgenommen werden, sieht das Gesetz eine ständige Prüfung durch eine Pensionskommission vor. Alle drei Jahre tagt diese aus Experten, Beamten und Sozialpartnern zusammengesetzte Gruppe. Wie eben am Mittwochvormittag.

Ein wichtiges Kriterium, das die Kommission erforscht, ist die Lebenserwartung. Steigt diese deutlich stärker an, als bei Beschluss der Pensionsreform angenommen, müssen die Experten ausrechnen, ob deshalb mehr Geld ins Pensionssystem gepumpt werden muss. Als kritische Grenze definiert das Gesetz ein Plus von drei Prozent im Vergleich zur einstigen Prognose.

In der Sitzung vom Mittwoch kam es zu Diskussionen, weil noch keine aktuellen Daten der Statistik vorlagen. Das Gesetz schreibt der Kommission aber vor, den Bericht bis Ende September vorzulegen. Deshalb wird das Gremium im Februar außerordentlich tagen, um über die neuesten Zahlen zu beraten. (jo/DER STANDARD, Printausgabe,27.9.2007)