Ruth Beckermann ist in Wien geboren, wo sie auch ihre Kindheit verbrachte. Nach dem Studium der Publizistik und Kunstgeschichte und Studienaufenthalten in Tel-Aviv und New York promovierte sie 1977 an der Uni Wien zum Dr. phil. Während ihres Studiums hatte sie als Redakteurin für die Zeitschriften trend und die Schweizer Weltwoche gearbeitet. Gemeinsam mit Josef Aichholzer und Franz Grafl, mit denen sie davor den Kompilationsfilm Arena Besetzt realisiert hatte, gründete sie 1978 den Filmverleih filmladen, für den sie sieben Jahre tätig war. In dieser Zeit entstanden ihre ersten Filme und Bücher. Seit 1985 lebt sie als freie Autorin und Filmschaffende in Wien und Frankreich. In ihren Dokumentarfilmen, Texten und Kunstprojekten setzt sie sich besonders mit den Themen Erinnerung und Gedächtnis auseinander.

Neben der Papierenen Brücke zählen Jenseits des Krieges (in der 1. Staffel der Edition österreichischer Film vertreten), Ein flüchtiger Zug nach dem Orient und Zorros Bar Mizwa zu ihren größten, erfolgreichen Filmen. Im Löcker Verlag erschien von ihr zuletzt Unzugehörig – Österreicher und Juden nach 1945, ein Essay, der die Fortwirkung nazistischer Grundhaltungen gemischt mit traditionellem Antisemitismus im Verhältnis der Österreicher zu den Juden beleuchtet und die Haltung und das Bewusstsein der wenigen aus der Emigration zurückgekehrten oder aus osteuropäischen Ländern eingewanderten Juden in diesem Land.