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Die Otto Wagner Kirche in Wien-Steinhof feiert am 7. Oktober 100-jähriges Bestehen und erhält erstmals seit dem Ersten Weltkrieg wieder Glocken.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER
Wien - Wiens größtes Jugendstiljuwel, Otto Wagners Kirche am Steinhof, feierte am Sonntag, 7. Oktober, das einhundertjährige Bestehen. Als Geburtstagsgeschenk erhielt der Bau erstmals seit dem Ersten Weltkrieg wieder Glocken. Die drei Exemplare aus der Tiroler Glockengießerei Grassmayr wurden am 7. Oktober in einem großen Festgottesdienst geweiht. Die größte Glocke findet im Westturm Platz und wurde von den beiden Landeshauptleuten Erwin Pröll (ÖVP) und Michael Häupl (SPÖ) gestiftet. Sie trägt die Inschrift "Der Friede bleibe in unserem Land". Die mittlere und die kleinste Glocke werden im Ostturm hängen.

Leter Akt der Renovierung

In den beiden Türmen waren nur wenige Jahre lang die Vorgänger der heutigen Glocken zu finden. "Im ersten Weltkrieg wurden sie aus dem Turm entfernt für die Waffenproduktion", erklärte der Kustos der Kirche, Paul Keiblinger, gegenüber der APA. Seither blieb die Kirche glockenlos und mithin stumm. Die Glockenweihe hat für den Kustos deshalb große Bedeutung: "Das ist der letzte Akt der Renovierung."

Die umfassende Renovierung der Otto Wagner Kirche hat im Jahr 2000 begonnen und insgesamt 11,6 Mio. Euro gekostet. Bei den Arbeiten wurden etwa die berühmten Koloman-Moser-Fenster des Baus durch Schutzglas vor Wetter und Vandalismus gesichert und die 1.800 Quadratmeter große Fassade aus zwei Zentimeter dicken Carrara-Marmorplatten erneuert. Vor allem erhielt die berühmte Kuppel wieder ihre Vergoldung. (APA)