An der Schnittstelle zwischen Universität und Erwachsenbildung bietet der Lehrgang kritische politische Bildung: Berufs- und fachspezifische Felder der Teilnehmerinnen werden mit feministischen Fragestellungen verknüpft. Der Lehrgang ist modular und berufsbegleitend aufgebaut und schließt mit dem Titel "Akademische Referentin für feministische Bildung und Politik" ab. Die geblockten Seminare während der zwei Jahre dauernden Ausbildung finden im Bundesinstitut für Erwachsenenbildung / Strobl am Wolfgangsee statt.
Aufbau
Ausgehend vom Basismodul "Geschichte des politischen Feminismus" werden Folgen und Perspektiven von Transformationsprozessen auf die Geschlechterverhältnisse reflektiert. Auf dem Programm steht eine Reihe von gesellschaftspolitischen Themenbereichen, die unter geschlechtsspezifischen Blickwinkel behandelt und in einen europäischen bzw. internationalen Rahmen gestellt werden. Dabei lernen die TeilnehmerInnen ihre berufs- und fachspezifischen Ausbildungen mit feministischen Fragestellungen zu verbinden und ihre Handlungsspielräume zu erweitern.
Repolitisierung von Wissenspotentialen
Der Lehrgang bildet Expertinnen aus, die Genderkompetenz und Interkulturalität in der Praxis anwenden und strukturelle Diskriminierung aufbrechen wollen. Die Förderung der Repolitisierung von Erfahrungs- und Wissenspotenzialen von Frauen sind der Ausgangspunkt, um Handlungsspielräume zu erkennen und Alternativen zu entwickeln. Unterschiedliche Herkunftsbiografien von Frauen verstehen, gemeinsame Interessen formulieren und eine fachspezifische Netzwerkbildung ermöglichen - dies sind die Voraussetzungen für die Entwicklung von Strategien emanzipatorischer Praxis von Frauen in einem neuen Europa.
Im Zentrum des Lehrgangs steht somit ein didaktisches und inhaltliches Prinzip von politischer Bildung, das mit der jeweiligen Lebens- und Arbeitsrealität der Teilnehmerinnen in Beziehung gesetzt wird.
Ziele und Zielgruppen
Der besondere Lernort, die hohe Abschlussquote und Terminsicherheit zeichnen den Lehrgang seit Jahren ebenso aus wie eine modulübergreifende Moderation. Die Betreuungs- und Servicestrukturen des Rosa-Mayreder-College sind speziell auf die Bedürfnisse berufstätiger Teilnehmerinnen ausgerichtet und der Open University-Ansatz des Rosa-Mayreder-College ermöglicht ein Teilnahme am Lehrgang auch ohne Matura.
Mehr als 100 Frauen haben seit 1998 das Feministische Grundstudium, das von Ursula Kubes-Hofmann konzipiert wurde, absolviert und die Arbeit des Rosa-Mayreder-College bestätigt.
"Open University" für Frauen in Wien
Das Rosa-Mayreder-College Wien realisiert als "Open-University für Frauen" bereits seit 1998 ein berufsbegleitendes wissenschaftliches Weiterbildungsprogramm für Frauen unterschiedlicher Herkunft und mit demokratiepolitischem Anspruch; Seit Jänner 2005 wird auch der postgraduale Masterlehrgang "Internationale Genderforschung und feministische Politik" (Schwerpunkt: Mittel-Osteuropa) angeboten. (red)