Istanbul - Ein Bündnis aus fast neunzig Frauengruppen hat sich für die Verankerung von Frauenrechten in der geplanten neuen Verfassung der Türkei formiert. Jede Diskriminierung aufgrund des Geschlechts müsse verboten und die Chancengleichheit von Mann und Frau garantiert werden, so Hülya Gülbahar, die Chefin des Frauenverbandes KA-DER.

Die bisher bekanntgewordenen Verfassungsentwürfe würden keine derartigen Bestimmungen enthalten. Stattdessen würden Frauen im Verfassungsentwurf der fromm-konservativen islamischen Regierungspartei AKP (Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei) von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan als besonders schutzwürdige Gruppe bezeichnet.

Kopftuch

Die Kopftuchfrage dagegen soll nach Ansicht des KA-DER nicht im Rahmen der neuen Verfassung sondern mittels Gesetzesänderungen gelöst werden.

Erdogans Regierung will in der neuen Verfassung festhalten, dass niemand wegen seiner Kleidung an der Hochschulbildung gehindert werden darf. Damit würde das derzeit bestehende Verbot des islamischen Kopftuches an den Universitäten des Landes aufgehoben. RegierungsgegnerInnen sehen darin einen Angriff auf die säkulare Staatsordnung der Türkischen Republik. (APA)