Wien - In Österreich fristet Geothermie, die Wärme- und Stromgewinnung aus den Tiefen der Erde, ein Schattendasein. In Deutschland hingegen spüren die auf dem Gebiet tätigen Unternehmen schon seit längerem Rückenwind. Grund ist das Erneuerbare-Energien- Gesetz, mit dem die Regierung in Berlin der Ökoenergiebranche zu einem nachhaltigen Wachstumsschub verhelfen will. Das gilt in besonderem Maße auch für die Geothermie.

Höhere Vergütung

"Der Motor bei uns ist eindeutig das Erneuerbare-Energien-Gesetz", sagte der Vorsitzende der in München beheimateten Erdstrom AG, Ulrich Egner, bei einem Wien-Besuch anlässlich der Konferenz "Klimaschutz durch Erdwärme - Geothermie 2007". In Deutschland wird Erdstrom bei der Einspeisung ins öffentliche Netz mit 15 Cent je Kilowattstunde (kWh) vergütet. Zum Vergleich: In Österreich bekäme das Unternehmen nur 7,40 Cent je kWh bei Vertragsabschluss 2006, 7,30 Cent bei Vertragsabschluss 2007. Im Vergleich zu Deutschland, wo die Förderungen 20 Jahre fließen, ist der Förderzeitraum in Österreich im Wesentlichen auf zehn Jahren begrenzt.

Die Erdstrom AG will im südbayerischen Raum bis zu acht Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von zusammen etwa 80 Megawatt errichten. Zum Vergleich: Das Kraftwerk Freudenau hat eine Leistung von 176 MW. (stro, DER STANDARD Printausgabe, 5.10.2007) © 2007 Der Standard