Die Ex-Botschafterin in Äthiopien, Öppinger-Walchshofer, wird neue ADA-Chefin.

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Wien - Brigitte Öppinger-Walchshofer ist neue Geschäftsführerin der Austrian Development Agency (ADA). Die neue Leiterin der ADA sei in einem Auswahlverfahren einstimmig an erster Stelle gereiht worden, wie es in der Aussendung des Außenministeriums vom Dienstag heißt. Sie übernimmt damit am 2. November das Amt von Botschafter Michael Linhart, den es nach Athen zieht. Die ADA-Geschäftsführerin in spe leitete zuvor die österreichischen Botschaft in Äthiopien, das Schwerpunktland der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) ist.

Zudem vertrat Öppinger-Walchshofer Österreich bei der Organisation der Afrikanischen Union (AU) und arbeitete auch in Südafrika an der österreichischen Vertretung. Sie verfüge damit "über weitreichende Berufserfahrung im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent" und sei "bestens qualifiziert", so die Aussendung. Die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Ulrike Lunacek, hatte das Bestellungsverfahren zuvor dahingehend kritisiert, dass es weder eine internationale Ausschreibung noch ein öffentliches Hearing aller Bewerber gegeben habe. Zudem bemängelte sie fehlende Fortschritte in der OEZA.

Ausgaben zurückgegangen

Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sind die österreichischen Ausgaben für Entwicklungshilfe von 0,52 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) 2005 auf 0,48 Prozent 2006 zurückgegangen. Ohne die Einrechnung sogenannter indirekter Leistungen wie etwa Entschuldungen und Studienplatzkosten für Studenten aus Entwicklungsländern würden die OEZA-Leistungen überhaupt nur 0,2 Prozent ausmachen, betonte Lunacek. Hilfsorganisationen fordern immer wieder, das Anfang der 70er Jahre formulierte UNO-Ziel von 0,7 Prozent des BNE einzuhalten; Österreich will dies nun bis 2015 erreichen.

Die ADA ist als GmbH in Bundeseigentum für Umsetzung und Budgetverwaltung der bilateralen Programme und Projekte verantwortlich. Arbeitsgrundlage der ADA ist das vom Außenministerium erstellte Dreijahresprogramm der Österreichischen Entwicklungspolitik. Zu den OEZA-Schwerpunktländern gehören die afrikanischen Staaten Burkina Faso, Äthiopien, Uganda und Mosambik (Mozambique), aber auch die Balkanstaaten Albanien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien, Montenegro, Serbien und Kosovo. Weiters zählen Nicaragua, Kapverden, Bhutan, Moldawien (Moldau) und Palästina zur primären Empfängergruppe. (APA)