Nur, what the fuck ist eigentlich ein Filmbrancheneffekt?
Wir haben nachgelesen in den Förderrichtlinien:
3.2. Der Wiener Filmbrancheneffekt (Territorialeffekt) Maßgebliches Kriterium für das filmwirtschaftliche Interesse Wiens ist der Wiener Filmbrancheneffekt. Dieser ergibt sich aus allen voraussichtlichen Aufwendungen, die der Filmwirtschaft in Wien und in der "Vienna Region" bei der Durchführung eines Vorhabens zugute kommen. Zum Filmbrancheneffekt zählen insbesondere Ausgaben zur • Beschäftigung von Filmschaffenden in künstlerischen, technischen und organisatorischen Funktionen und zur • Nutzung der filmspezifischen Infrastruktur Für die Anerkennung des Filmbrancheneffektes ist bei Gagen, Honoraren und anderen Personalausgaben das Wohnsitzprinzip (Ort des Lebensmittelpunktes) maßgeblich. Bei allen übrigen Ausgaben ist das Firmensitzprinzip (Ort der Rechnungslegung) ausschlaggebend. Auch Aufwendungen, die nicht zu tatsächlichen Zahlungsströmen führen, können zur Berechnung des Filmbranchen-Effektes herangezogen werden, wenn diese für die Durchführung des Vorhabens von Relevanz sind. |
Also, wer hier lebt, arbeitet, ausgeht, seine Steuern bezahlt, sein Geld vertranschelt und in der sog. Filmbranche tätig ist, der soll das auch können. (Und nicht nebenher Taxilenken, Nachhilfe geben oder servieren gehen müssen.) Das zu unterstützen gibt es u.a. den Filmfonds überhaupt. Sowas ist also ein Filmbrancheneffekt. Klingt ungefähr so sexy wie Rückführberatung oder Asylstau.
Aber, wie man dieser Tage auch in Österreich entdeckt hat, wenn ein Gesetz ein Gesicht bekommt, kriegt es plötzlich eine menschliche Komponente. Dann können sich viele was drunter vorstellen.
Wir haben viele solcher Gesichter im Team, weil wir einen guten Film machen wollen, was nur zu mehrt geht. Etliche arbeiten schon seit Monaten dafür, sind also bereits lebende Filmbrancheneffekte, die man sich anschauen kann. Unser erstes Gesicht, und natürlich vor allem der Mensch rundherum, heißt Elisabeth Marko.
Elisabeth Marko ist bei unserem Film hauptverantwortlich für das Casting der Jugendlichen. Sie hat in den letzten 16 Monaten hunderte Leute getroffen, Tage und Nächte in Parks, Lokalen, Straßen, Wohngemeinschaften etc. verbracht, um auf die richtigen Hauptdarsteller für diesen Film zu finden. Die Treffen sind gut gelungen und so haben wir einen Packen spannender Darstellerinnen und Darsteller zur Hand. Elisabeth Marko kann aber auch vieles andere recht gut. Sie hat die Jahre zuvor unter anderem an Filmen von Barbara Gräftner und Stefan Ruzowitzky mitgearbeitet, war mehrere Jahre in eine Wiener Werbeagentur tätig, studiert an der Universität für Angewandte Kunst und ist auch schon länger in der Welt herumgekommen, als etliche österreichische Bundeskanzler zusammengerechnet. Ihre Wurzeln liegen in der Steiermark, sie hat viele Jahre in Saudi Arabien gelebt und längere Zeit u.a. in Argentinien, Deutschland, Frankreich und England. Kein Wunder also, dass ihr einige Fremdsprachen gar nicht so fremd sind und sie verschiedene Kulturen nicht nur aus dem Fernseher kennt. Seit etwa zehn Jahren lebt sie in Wien, diese Stadt findet sie "recht fein und überschaubar, aber auch gefährlich gemütlich".
Eine Filmschaffende, ganz nach dem Geschmack des Wiener Brancheneffekts.
Tipp: Wer gewohnt ist, Information audiovisuell aufbereitet zu bekommen, für den steht auch diese Woche (links von diesem Text) ein flott geschnittenes Video zur Verfügung. Wer in seinem Virenschutzprogramm den Werbeblocker aktiviert hat, der sieht allerdings nichts. Es sei denn, der Werbeblocker wird temporär aufgehoben, dann wird es spannend.
Apropos spannend: den Tatsachen verpflichtete Leserinnen und Leser des Produktionstagebuchs haben zurecht die Auflösung des "Ausgangssperre-Gewinnspiels" eingefordert: die richtige Antwort ist Antwort G: Dr. Christian Wagner. Die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner aus der ganzen Welt:
Wir gratulieren herzlich!