Wien - Die warme Brise, die den Skiherstellern ins Gesicht bläst, ist um einiges unangenehmer als der kalte Wind. Fischer ist bei weitem nicht der einzige Skihersteller, der nach dem milden Winter ins Schwitzen kommt. Auch Atomic und andere Brettl-Produzenten leiden unter massiven Rückgängen bei den Bestellungen für die nächste Saison.

Ähnlich wie Fischer beklagt Branchen-Primus Atomic ein Minus bei den Aufträgen des Handels von rund 30 Prozent. Bereits im ersten Halbjahr verzeichnete Atomic eine Ergebnisverschlechterung auf minus 24,4 Millionen Euro, der Umsatz brach gar um 41 Prozent ein. Die finnische Atomic-Mutter Amer musste wegen der verpatzten Wintersaison eine Gewinnwarnung ausgeben.

Nun wird auf Kostenreduktion gesetzt, wobei neben dem erfolgten Abbau von 80 der über 800 Mitarbeiter Synergiepotenziale mit der "Schwester" Salomon ausgelotet werden. Vorgesehen ist die Verlagerung von Salomon-Skiern nach Altenmarkt, um die Auslastung zu verbessern. Die Langlauf-Latten werden künftig in Bulgarien erzeugt. Fischer hatte am Mittwoch angedeutet, den Standort Ried im Innkreis aufzulassen und künftig in der Ukraine zu produzieren. Dort werden bereits Langlauf-Ski gefertigt.

Auch Blizzard und Head leiden unter der Flaute und verzeichnen ebenfalls Auftragsrückgänge. Blizzard mit einem Marktanteil von zehn Prozent hat Glück, weil der neue Eigentümer Tecnica die Produktion von Nordica-Skiern nach Mittersill verlagerte. (as, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.10.2007)