Prag - Nach monatelangen Spekulationen der Prager Presse über angebliche Sterilisationen von Roma-Frauen hat erstmals ein tschechisches Gericht einer Schadenersatzforderung nachgegeben. Die Klinik der nordmährischen Stadt Ostrava (Ostrau) müsse einer Frau umgerechnet rund 17.500 Euro Entschädigung zahlen, zitierte die Nachrichtenagentur CTK am Freitag aus einem Urteil eines Gerichts in Ostrava.

Sterilisation ohne vorherige Information

Die Sterilisation sei vor zehn Jahren an der heute 30-Jährigen parallel zu einer Geburt per Kaiserschnitt vorgenommen worden, ohne die Frau vorher umfassend zu informieren. Eine Berufung ist möglich. Tschechische Bürgerinitiativen schätzen, dass seit 1993 Dutzende Roma-Frauen ohne Einwilligung sterilisiert wurden. (APA/dpa)