"Der Milchpreis ist so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr." Költringer rechnet noch heuer mit einer zweiten Anpassung nach oben. Es deutet alles auf weitere Preissteigerungen hin, sagt auch Günther Geislmayr, Direktor der Gmundner Milch und Präsident des Verbands der Milchverarbeiter.
Seine Molkerei erhöht das Milchgeld mit November auf brutto 45,7 Cent. Das sei eine Vorleistung an die Landwirte, jetzt gelte es diese Mehrkosten vom Handel zurückzuholen.
"No-Name-Produkte" spürbar teurer
Doch das ist leichter gesagt als getan. "Die Handelsketten agieren sehr geschickt. Sie deklarieren sich erst als die Beschützer der Bauern, dann als Schützer der Kunden", seufzt Geislmeyer. "Aber wir müssen zu einer für beide Seiten tragbaren Einigung kommen."
Der Liter Milch hat sich im Sommer um zehn Cent verteuert. Die Großhandelspreise für das Packerl Butter zogen seit 2006 von 2,60 auf 4,40 Cent an. Für den Kilo Käse muss man im Schnitt einen halben bis einen Euro mehr bezahlen. Vor allem No-Name-Produkte haben sich spürbar verteuert.
Der deutsche Handel hat bereits zwei Runden an Preiserhöhungen absolviert und verkauft einzelne Milchprodukte zu höheren Preisen als in Ös- terreich. Für die Branche ist es daher nur eine Frage von Wochen, bis auch hier erneut Bewegung in den Markt kommt. Vorerst sei es lukrativer, österreichische Milch ins Ausland zu liefern, als im Inland zu vermarkten, klagen Verarbeiter.
Ewald Grünzweil, Landwirt und IG Milch-Vertreter, sieht seine Forderung nach 40 Cent je Liter nicht als überholt. Dieser Milchpreis müsse letztlich ja über ein ganzes Jahr und für alle gelten. Und bis dahin sei es noch ein weiter Weg.
Seine Taferln einmal umzuschreiben, das schließt er dennoch nicht aus. "Wir könnten den Vierer durch einen Fünfer oder einen Sechser ersetzen." Die Rahmenbedingungen hätten sich schließlich geändert.
Trend zu Bio ungebrochen