Ganz im Zeichen der Chancengleichheit stand die 19. ÖGB-Landesfrauenkonferenz Niederösterreich in St. Pölten, in deren Rahmen auch Christa Bogath (GPA) mit großer Mehrheit zur Vorsitzenden der ÖGB-Frauen in Niederösterreich wiedergewählt wurde. Ihre StellvertreterInnen für die nächste Periode: Rosa Golob-Fichtinger (GÖD), Margot Liernberger (GdG), Herta Priesching (GMTN), Andrea Steinbauer (GPF). Die Konferenz behandelte ein Bündel an Anträgen aus den Bereichen Familienpolitik, Ausbildung, Arbeitsmarktpolitik oder Gesundheit - unter anderem wurde auch der Antrag "Gender Medizin - Ungleiches nicht länger gleich behandeln" gestellt. Einstimmigkeit quer über alle Fraktionen herrschte zu den Forderungen nach Verbesserung der Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie, eine arbeits- und sozialrechtliche Absicherung für atypische Beschäftigungsverhältnisse und eine gerechte Entlohnung.

Kein Ersatz

Bogath bezeichnete die Verbreitung und Vertiefung von Gleichstellungspolitik als zentrales gewerkschaftliches Anliegen. Dementsprechend wurde auch im Leitantrag an die Landesfrauenkonferenz auf die Ungleichbehandlung im Hinblick auf Einkommen, Arbeitsbedingungen und Aufstiegschancen hingewiesen. "Gender Mainstreaming" sei kein Ersatz für Frauenförderprogramme, heißt es weiter. Solange arbeitssuchende und im Erwerbsleben stehende Frauen von Benachteiligungen betroffen seien, müsse es spezifische Frauenförderprogramme geben.

Durchlässig

Auch der Präsident der AKNÖ und Vorsitzende des ÖGB-Niederösterreich, Josef Staudinger, betonte den "steinigen" der Weg zur Gleichstellung: "Die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen betragen immer noch rund 30 Prozent, die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie ist noch immer nicht gegeben, genauso wie die Durchlässigkeit in die Top-Ebenen noch in weiter Ferne ist." Er verwies in diesem Zusammenhang "stolz" auf die Durchlässigkeit in der Interessenvertretung Arbeiterkammer auch auf der FunktionärInnenebene: Mit Brigitte Adler zieht nämlich demnächst die erste Frau als Vizepräsidentin in die AKNÖ ein. (red)