Bild nicht mehr verfügbar.

Die Angst vor den Folgen des Klimawandels steigt laut der Generali-Zukunftsstudie.
Foto: AP/JOHN MCCONNICO
Wien - Am Freitag veröffentlichte das Versicherungsunternehmen Generali zum dritten Mal seine "Zukunftsstudie". Für die vom Marktforschungsinstitut Market durchgeführte Studie wurden 800 ÖsterreicherInnen ab 18 Jahren im gesamten Bundesgebiet befragt.

Steigende Eigensorge

Die aktuelle Studie zeigte einige Veränderungen im Vergleich zu den Vorjahren hinsichtlich der Existenzsorgen der ÖsterreicherInnen: Mit 63 Prozent stellte erstmals "schwere Krankheit" die größte Existenzbedrohung dar. Sie löst damit die Themen "Kürzung der staatlichen Pension" sowie "Kürzung der staatlichen Sozialleistungen" ab, die im Vorjahr mit je 61 Prozent an erster Stelle lagen.

Staatliche Sozialleistungen

Die Sorge um die Kürzungen der staatlichen Gesundheitsleistungen ist um zwei Prozentpunkte von 60 Prozent auf 62 Prozent gewachsen und liegt nun auf Rang zwei. "Aber auch die Angst vor Kürzungen der staatlichen Pension und der staatlichen Sozialleistungen sind nach wie vor in den Köpfen der Österreicherinnen und Österreicher sehr präsent", so Generali-Vorstand Franz Meingast. Frauen zeigten nicht nur hier, sondern auch bei allen anderen Risiken größere Zukunftsängste als Männer.

Umweltverschmutzung und Klimawandel

Große Ängste rufen nach wie vor die Bedrohungen durch die globale Umweltverschmutzung und den Klimawandel hervor. Die Angst vor den Auswirkungen der globalen Umweltverschmutzung ist von 57 Prozent im Vorjahr auf heuer 60 Prozent gewachsen und ist damit das drittstärkste Bedrohungsszenario der österreichischen Bevölkerung. Auch auf den Klimawandel reagieren heuer mit 56 Prozent deutlich mehr Menschen ängstlich als vor einem Jahr (51 Prozent).

Außer den bereits genannten Risiken fühlt sich die österreichische Bevölkerung auch noch von Naturkatastrophen ein wenig stärker in ihrer Existenz bedroht als im Vorjahr. 46 Prozent (Vorjahr: 44 Prozent) fürchten sich vor Naturkatastrophen wie Erdbeben, Hochwasser, Lawinen und Stürme, die von ExpertInnen in enge Verbindung mit dem Klimawandel gebracht werden.

Frauen stärker von Zukunftsängsten geplagt

Frauen neigen der Generali-Studie zufolge deutlich stärker als Männer dazu, die Zukunft nicht durch die rosarote Brille zu sehen. "Da Frauen oft auch in den Familien einen überwiegend großen Anteil an der Gestaltung der Zukunft übernehmen, kennen sie wohl auch das mögliche Bedrohungsszenario besser", interpretiert Generali-Vorstand Franz Meingast aus den Untersuchungsergebnissen. "Das Risikobewusstsein der Frauen ist offenbar deutlich höher als jenes der Männer", so Meingast.

Unterschiede

73 Prozent der befragten Österreicherinnen sehen eine schwere Krankheit als bedrohendes Risiko, während es bei den Männern nur 52 Prozent sind - also gleich um 21 Prozentpunkte weniger. Kürzungen der staatlichen Gesundheitsleistungen fürchten 70 Prozent der Frauen verglichen mit 54 Prozent ihrer männlichen Mitbürger. Und auch auf das drittgrößte Risiko - die globale Umweltverschmutzung - reagieren Frauen mit 67 Prozent deutlich stärker als Männer mit lediglich 52 Prozent.

Angst, ein Pflegefall zu sein

Zugenommen hat bei Frauen auch die Sorge, selbst ein Pflegefall zu werden: Diese Angst stieg bei der weiblichen Bevölkerung von 53 auf 56 Prozent, während Männer vor diesem Szenario lieber die Augen verschließen: Diese Sorge plagt "nur" 49 Prozent, während es im Vorjahr noch 58 Prozent waren.

Job und Geld bei Jungen angsteinflößend

Junge Menschen im Alter von 18 bis 29 Jahren sorgen sich neben den bereits genannten Risiken insbesondere auch um Arbeitslosigkeit (45 Prozent), Terrorismus/Krieg (44 Prozent) sowie um finanzielle Probleme bis hin zur Zahlungsunfähigkeit (30 Prozent). In keiner anderen Altersgruppe sind die Existenzängste bei diesen Risiken so groß wie bei den unter 30-Jährigen. (red)