"Station-Branding" in der U-Bahnstation Stephansplatz.

Foto: Gewista
Die Gewista verstärkt die Werbemöglichkeiten in und auf öffentlichen Verkehrsmitteln. So soll anlässlich der Fußball-Europameisterschaft 2008 erstmals das "Total Branding" von Wiener U-Bahnen möglich sein, also die Komplett-Werbebeklebung mit Ausnahme der Fenster. Auch Fußböden und Plafonds von Öffis können dann zu Werbeflächen werden, hieß es am Dienstag in einer Pressekonferenz.

Linie U2 als "EURO-U-Bahn"

Entsprechende "EM-Packages" will das Außenwerbeunternehmen seinen Kunden in den Austragungsstädten Wien, Klagenfurt, Innsbruck und Salzburg anbieten. Beklebt mit rutschfester Spezialfolie könnte der Boden einer Straßenbahngarnitur dann etwa Fußballrasen-Optik erhalten. Buchen kann man auch "Pick Ups", das sind mit Werbebotschaften bedruckte Halteschlaufen in den Öffi-Garnituren. Die EURO-U-Bahn (die Werbefläche kostet 15.000 Euro für vier Wochen) soll auf der Linie U2 unterwegs sein, die ab kommendem Jahr das Ernst-Happel-Stadion anfährt.

"Station Branding" ab 52.000 Euro für vier Wochen

Ausweiten will die Gewista das Umfunktionieren ganzer U-Bahn-Stationen zu Werbeflächen für eine einzige Marke, im Agentur-Jargon "Station Branding" genannt. Erstmals wurde dies Ende 2006 in der Station Karlsplatz für Sony Ericsson angewandt, aktuell steht der Stephansplatz im Zeichen von Ikea. Möglich ist es derzeit an zehn Stationen, zu Preisen zwischen 52.000 und 110.000 Euro für vier Wochen. Mit der U2-Verlängerung kommen fünf weitere Stationen dazu.

"Kein Entrinnen"

Laut Fred Kendlbacher, bei der Gewista für "Transport Media" zuständig, wird beim "Station Branding" die gesamte Station vom Bahnsteig über die Rolltreppen bis Ausgang mit Werbebotschaften versehen. "Ein Entrinnen, ein Vorbeischauen gibt es nicht bei dieser Werbeform", betonte er. Er verwies auf Umfragedaten, wonach 66 Prozent der Befragten "Station Branding" als "Sehr gut" oder "Gut" bewertet hätten und 92 Prozent die Ausweitung auf andere Stationen befürworteten.

"Die lange totgesagte Werbeform des Transport Advertising erlebt eine neue Blüte", freute sich Gewista-Generaldirektor Karl Javurek. Michael Lichtenegger, Geschäftsführer bei den Wiener Linien, betonte die Rücksichtnahme auf die Wünsche der Fahrgäste: "Es muss immer mehrheitlich auf der positiv sympathischen Seite sein." (APA)