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Panzer rollen auf der Wiener Ringstraße neben der Straßenbahn: Keine Sorge, es ist nicht Krieg, sondern nur Nationalfeiertag

Foto: APA/ BUNDESHEER/CHRISTIAN
Willkommen Österreich: Das Bundesheer lädt zur Leistungsschau, die Ministerien rittern um Besucher, und die Museen locken mit freiem Eintritt. Der Nationalfeiertag am 26. Oktober ist zum Tag der Events geworden. Auch die Bundesländer feiern mit - Von Lukas Kapeller

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Wien - Nirgends sorgt der Nationalfeiertag für so viel Wirbel wie am Wiener Heldenplatz - wenn auch nur durch die Rotoren der Black-Hawk-Hubschrauber. Die landeten bereits am Montag am Heldenplatz. Wären sie am 26. Oktober gelandet, hätten sie die Zelte aus ihrer Verankerung und die Besucher aus der Contenance gerissen.

Leistungsschau am heldenplatz

Österreichs Bundesheer will sich am 26. Oktober wieder von der besten Seite zeigen: mit Panzern, Hubschraubern, einem Eurofighter-Modell - und natürlich mit feierlich angeloben Jungsoldaten. Schon einen Tag vor der bewährten Leistungsschau lädt Verteidigungsminister Norbert Darabos Wiener Schulklassen auf den Heldenplatz ein. Dort will er versuchen, Fragen der Schüler zum Bundesheer zu beantworten.

Auch abseits der Landesverteidigung gibt sich die Bundesregierung am Feiertag betont volksnah. Das Bundeskanzleramt öffnet seine Pforten. Ebenso lassen das Parlament und die Ministerien hinter die staatstragenden Kulissen blicken. Vor der Hofburg müssen sich all jene rechtzeitig anstellen, die Bundespräsident Heinz Fischer die Hand schütteln wollen.

Kultur, Show, Wandern

Die Wiener Museen locken mit Aktionen: "Eintritt frei" heißt es für alle Besucher der Nationalbibliothek, in der Neuen Burg nur für Kinder bis 12 Jahren: Dort veranstaltet das Kunsthistorische Museum Ritterführungen und einen Schaukampf. Im Tiergarten Schönbrunn präsentieren sich Orte, die Weltkulturerbe sind: Die Altstadt von Salzburg grüßt mit Mozartkugeln, die Region Hallstatt-Dachstein lädt zum Höhlentrekking.

Bundesländer feiern

Doch auch in den Bundesländern selbst wird gefeiert. Graz begeht den Feiertag traditionell schon am Vorabend mit einer großen Flaggenparade am Hauptplatz. Bereits am Nachmittag versammeln sich dort Einsatzkräfte - Polizei, Feuerwehr, Bundesheer und andere - zur Leistungsshow. Besinnlicher geht es am nächsten Tag zu: Im Stift Rein wird Leopold I., dem ersten Landesherren der Steiermark, mit Konzert und Messe gedacht und so dem Nationalfeiertag ein steirischer Akzent verliehen.

Auch in Linz steht der 26. Oktober heuer mit der Seligsprechung von Widerstandskämpfer Franz Jägerstätter (siehe Späte Lorbeeren für einen Mann mit Gewissen ) im Zeichen der Kirche. In Salzburg wird hingegen gewandert - vom Kapitelplatz in die Berge der Stadt. Die Veranstalter rechnen mit 2000 Teilnehmern - wenn das Wetter hält.

Wetterunabhängig viele Teilnehmer wird am Nationalfeiertag der Verkehr haben, warnen die Autofahrerklubs.(Lukas Kapeller/DER STANDARD Printausgabe 25.10.2007)