Während die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage etwas ungünstiger einschätzten, blieben die Zukunftserwartungen fast unverändert. Der Lage-Index ging entsprechend von 109,9 Punkten im Vormonat auf 109,6 Punkte zurück. Der Index für die Geschäftserwartungen gab nur leicht von 98,7 auf 98,6 Punkte nach. Auch wenn die derzeitige Situation etwas weniger positiv eingeschätzt werde, liege der Wert noch immer deutlich über dem langjährigen Durchschnitt, sagte Sinn. An der zurückhaltenden Einschätzung der Perspektiven für die nächsten sechs Monate habe sich nichts Wesentliches verändert.
Auch im schlimmsten Fall werde die Konjunktur aber nicht in eine Rezession abgleiten, sagte Ifo-Konjunkturexperte Hans Günter Russ am Donnerstag. Allerdings belaste die Krise die Unternehmen, sie kämen nicht mehr so leicht an Kredite für Investitionen.
Schmerzgrenze
An den hohen Ölpreis und den starken Euro hätten sich die deutschen Firmen dagegen weitgehend gewöhnt, ergänzte Russ. Beim Euro, der mittlerweile fast 1,43 Dollar wert ist, sei die Schmerzgrenze für die Firmen noch immer nicht erreicht, sie verschiebe sich vielmehr weiter nach oben. Die Firmen schätzten ihre Exportchancen weiterhin als gut ein. Mit Blick auf die USA, wo die Finanzkrise durch die massiven Probleme am Immobilienmarkt ausgelöst wurden und die Konjunkturaussichten sich nun eintrüben, seien die deutschen Konzerne aber etwas zurückhaltender als zuletzt.
Privater Konsum soll stützen
Zur Konjunkturstütze Deutschlands wird Russ zufolge im nächsten Jahr der private Konsum werden. "Er wird anziehen - vor allem wegen steigender Löhne und niedrigerer Arbeitslosigkeit." Der deutsche Einzelhandel schätze seine aktuelle und auch die künftige Lage bereits deutlich besser ein.
Der an den Börsen viel beachtete Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts sank im Oktober geringfügig auf 103,9 Punkte. Das war der sechste Rückgang in Folge.