Als "Freunde der Wiener Polizei" beherzigt der gleichnamige Verein das, was Polizeipräsident Peter Stiedl im Standard-Interview empfohlen hatte: Die Statuten werden geändert. Der frühere Rechnungshofpräsident und jetzige Privatkämpfer gegen Korruption, Franz Fiedler, soll mithelfen, neue Regeln zu erlassen, damit der Verein künftig nicht mehr mit verbotener Geschenkannahme und Freunderlwirtschaft in Zusammenhang gebracht werden kann. Genau das ist ja, wie berichtet, im Verlauf des Prozesses gegen den früheren Landespolizeikommandanten Roland Horngacher geschehen.

Die "Polizeifreunde" fungierten seit 1974 unter anderem als Treuhänder, wenn es um Zuwendungen an die Exekutive ging. Ob der inzwischen als Vereinskassier zurückgetretene Ex-Polizist Adolf K. (72) und andere Mitglieder dabei immer "saubere" Entscheidungen trafen, ist noch Gegenstand von diversen Ermittlungen.

Mehr Gespräche

Heinz Gehl, Generalsekretär des Vereines, teilt am Montag mit, dass es noch weitere Gespräche mit Innenminister Günther Platter (ÖVP) geben werde. Dabei soll geklärt werden, ob die "Freunde" ihrer Polizei überhaupt noch Spenden zukommen lassen dürfen. Wenn es beispielsweise um Defibrillatoren gehe, werde er sich "schwer tun", diese abzulehnen, weil er wisse, dass die Geräte eben Leben retten könnten, meinte Gehl. Neben Spenden erhielt der Verein auch regelmäßig Subventionen der Stadt Wien. (simo/DER STANDARD – Printausgabe, 30.10.2007)