Die diesjährige Kürbisernte in der Steiermark war "durchschnittlich bis gut", sagt Bernhard Glawogger, Geschäftsführer vom Erzeugerring Steirisches Kürbiskernöl. Rund 6000 Kürbisbauern gibt es in der Steiermark, 2300 von ihnen sind Kernölproduzenten. Vermarktet wird das schwarze Öl unter der 1996 von der EU zuerkannten geschützten Regionalmarke "Steirisches Kürbiskernöl g.g.A." (geschützte geografische Angabe, Anm.).

Die Anbaufläche für Cucurbita pepo var. Styriaca, einer schalenlosen Mutante des Speisekürbis, den es in der Steiermark seit dem 19. Jahrhundert gibt, sank heuer leicht von 12.500 auf 12.000 Hektar. Grund: Die Bauern nutzen die Ackerflächen vermehrt für den stark im Preis gestiegenen Mais. Aber auch die Kürbiskernpreise haben angezogen. Das Kilo Kerne hat sich heuer von etwa 2,50 bis 2,60 auf 2,70 bis 2,80 Euro verteuert. Der Literpreis für Kernöl wird sich voraussichtlich um einen Euro auf 15 Euro erhöhen. Verantwortlich dafür sind auch die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten. "Die Preiserhöhung ist nachvollziehbar, wir waren am unteren Ende der Spanne", sagt Robert Schöttel, Marktreferent der steirischen Landwirtschaftskammer. "Die weitere Entwicklung wird vom Maispreis abhängen."

Starke Konkurrenz für die Bauern kommt wegen der großen Nachfrage nach schalenlosen Kürbiskernen von den ungarischen Anbauern, aus China und neuerdings auch aus der Ukraine und Russland. Die aus China importierten Kerne werden neben der Ölpressung vorwiegend vom Bäckereiwarenmarkt verwendet, die aus dem Osten für Knabberkerne. Echtes steirisches Kernöl gibt es nur von den g.g.A-zertifizierten Betrieben. "Der Konsument glaubt, wenn steirisches Kürbiskernöl draufsteht, ist es auch eines", bedauert Glawogger. Da die Kerne gut lagerfähig sind, ist das große Pressen in der Steiermark übrigens, anders als etwa bei Olivenöl, ganzjährig im Gang. (Barbara Forstner, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 31.10./1.11.2007)