Zwangsrekrutierung
Die meisten Kindersoldaten werden nach den Angaben der Organisationen von Rebellenarmeen für den Kampf gegen die Regierung rekrutiert. Allerdings unterstützen laut terre des hommes Regierungen häufig paramilitärische Gruppen und Milizen, die Kinder in den Kampf schicken oder sie zu Gewalttaten gegen die Zivilbevölkerung anstacheln. Auch scheuen einige Regierungen nicht vor der bewussten Anwerbung oder sogar Zwangsrekrutierung von Kindern und Jugendlichen zurück. Der UNO-Sicherheitsrat habe zwar wiederholt den Missbrauch von Kindern als Soldaten verurteilt, doch lediglich gegen sechs Staaten wurden Maßnahmen ergriffen, fünf davon in Afrika.
Kritik an Burma
Erst am Dienstag hatte die Menschenorganisation Human Rights Watch (HRW) den Einsatz von Kindersoldaten in Burma (Myanmar) kritisiert (derStandard.at berichtete). Buben ab dem Alter von zehn Jahren würden von Anwerbern gekauft und dann an das Militär veräußert, berichtete HRW. Die Menschenrechtsgruppe berief sich dabei auf Interviews mit 20 früheren burmesischen Soldaten. Die überwiegende Mehrheit von ihnen habe die Zahl der Jugendlichen und Kinder unter den Rekruten auf fast ein Drittel beziffert.
Ye Htut, ein ranghoher Beamter im burmesischen Informationsministerium, wies die Vorwürfe zurück: Der Bericht basiere auf "grundlosen Anschuldigungen und übertriebenen Lügen von Aufständischen im Grenzgebiet", erklärte er. Erst vor drei Jahren habe die Regierung neue Richtlinien erarbeitet, um die Einhaltung des langjährigen Rekrutierungsverbots von Kindersoldaten noch besser als zuvor sicherzustellen. Seitdem seien fast 30 Personen wegen Verstößen von einem Militärgericht diszipliniert worden.
Nach Angaben von Human Rights Watch müssen Kindersoldaten vielfältige Aufgaben erfüllen. Sie werden als Spione, als Träger, als Minenräumer, als Prostituierte und auch als aktive Kämpfer eingesetzt.