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Eine vom Epigus Institut erstellte Studie und die zusätzliche CO2-Belastung bei Fahren mit Licht am Tag haben für Verkehrsminister Werner Faymann den Ausschlag zur Abschaffung gegeben

Foto: APA/ Guenter R. Artinger

Wien – Die Regierung hat Licht am Tag nun endgültig wieder abgeschafft: Ab 1. Jänner 2008 besteht für die Autofahrer keine Verpflichtung mehr zum Scheinwerfer-Aufdrehen am Tag. In der Novelle wurden auch höhere Strafen für Handy am Steuer sowie die seit langem geforderte 1:1-Zählregel für Schulbusse umgesetzt.

Eine vom Epigus Institut erstellte Studie und die zusätzliche CO2-Belastung bei Fahren mit Licht am Tag haben für Verkehrsminister Werner Faymann (SPÖ) den Ausschlag zur Abschaffung gegeben, erklärte er: "Die Studie von Prof. Pfleger, ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es keinen Sicherheitsgewinn durch Fahren mit Licht am Tag gibt. Im Gegenteil. Einspurige Verkehrsteilnehmer und besonders Fußgänger wurden dadurch schlechter wahrgenommen."

Serienmäßiges Tagfahrlicht

Faymann will sich auch in der EU für die Einführung eines serienmäßigen Tagfahrlichts stark machen. Dieses sei um einiges schwächer als Abblendlicht, wodurch es keine Blendwirkung gebe und weniger Treibstoff verbraucht wird.

Interessensvertretungen zufrieden

Das Aus für Licht am Tag ist am Mittwoch von den Interessensvertretungen mehrheitlich begrüßt worden: ARBÖ, ÖAMTC und Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigten sich zufrieden.

Begrüßt wurde auch, dass jene Autofahrer, die ihr Fahrzeug technisch so aufgerüstet haben, dass sich das Licht beim Starten automatisch einschaltet, nicht wieder rückbauen müssen.

Der ÖAMTC zeigte sich mit der Lösung zu Licht am Tag zufrieden, weil dadurch die Vorteile von Tagfahrlicht nicht infrage gestellt werden. Diese sogenannten Daytime Running Lights schalten sich automatisch ein, sind weniger stark, und verbrauchen weniger Energie als "normale" Autobeleuchtungen. "Der ÖAMTC wird Verkehrsminister Faymann bei seinen Bemühungen unterstützen, auf EU-Ebene verpflichtend serienmäßiges Tagfahrlicht für alle neu zugelassenen Fahrzeuge so rasch als möglich umzusetzen", sagte Interessensvertretungs-Chef Mario Rohracher.

Ebenso der VCÖ: "Es ist erfreulich, dass die Vernunft gesiegt hat und die Pflicht zu Licht am Tag abgeschafft wird. Jetzt ist es höchste Zeit, dass tatsächlich wirksame Verkehrssicherheitsmaßnahmen umgesetzt werden", sagte VCÖ-Experte Martin Blum.

Teure Strafen für Handysünder

Auch für Handy-Sünder, die ohne Freisprecheinrichtung am Steuer telefonieren, wird es künftig teurer: Statt wie bisher mit 25 Euro wird mit Jahreswechsel mit 50 Euro gestraft. Damit ist die erste der drei Verschärfungen beschlossen. Die neuen Regelungen für Alkohol am Steuer und Geschwindigkeitsübertretungen sind vergangene Woche in Begutachtung gegangen. Der VCÖ wies zudem darauf hin, dass heuer bereits 577 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen. Das Verkehrssicherheitsziel von weniger als 621 Verkehrstoten im Jahr 2007 drohe deutlich verfehlt zu werden.

Die höheren Strafen für Telefonieren am Steuer und Schnellfahren seien ein Schritt zu mehr Verkehrssicherheit. Der Club fordert allerdings, dass die zusätzlichen Einnahmen auch für mehr Discobusse verwendet werden. Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass Verkehrsunfälle die häufigste Todesursache von Jugendlichen sind: Im Vorjahr starben 243 Menschen im Alter von 15 bis 19 Jahren, 76 davon bei einem Verkehrsunfall. (APA)