LNG-Terminals
Hintergrund für die Bemerkung des Hamburger Energie-Experten ist eine HWWI-Studie, nach der verflüssigtes Erdgas (Liquified Natural Gas/LNG), das mit großen Tankschiffen transportiert wird, seit einiger Zeit wirtschaftlich konkurrenzfähig geworden ist. "Der Erdgastransport durch Pipelines ist nur bis zu einer Distanz von 3.000 Kilometern wirtschaftlich, maximal 4.500 Kilometer", erklärte Bräuninger. Deshalb wird Deutschland zum Beispiel mit Gas aus Russland, Norwegen und den Niederlanden versorgt, nicht aber aus entfernteren Ländern. Es sind jedoch bereits zwei LNG-Terminals in Deutschland geplant, um künftig auch verflüssigtes Erdgas importieren zu können.
Die Abhängigkeit von Gas-Importen aus Russland, die politisch immer wieder als problematisch angesehen wird, könnte sich durch den Markteintritt des LNG abmildern. Russland trägt gut ein Drittel zur deutschen Erdgasversorgung bei. "Auf absehbare Zeit wird allerdings noch das meiste Gas über Pipelines transportiert werden", sagte Bräuninger. Er könne sich aber auf längere Sicht vorstellen, dass die umstrittene Bindung des Gaspreises an den Ölpreis ersetzt werde durch eine Kopplung an den LNG-Preis. "Die Ölpreisbindung ist nur sinnvoll, so lange es keinen eigenen Spotmarkt für Erdgas gibt", sagte Bräuninger. Der werde jedoch entstehen, wenn weltweit LNG verfügbar sei.
Gute Zukunftschancen