Eddie (Ben Stiller) und Lila (Malin Akerman) lernen einander erst nach der Hochzeit richtig kennen ...

Foto: UIP/Zade Rosenthal

Wien - Als Single ist Eddie Cantrow (Ben Stiller) eigentlich ganz glücklich. Ein Problem ergibt sich nur dann, wenn er bei der Hochzeit von Freunden an den Kindertisch verbannt wird und dort von zwei verzogenen Lümmeln gehänselt wird. Oder wenn ihn sein Vater (Jerry Stiller) ständig ermahnt, dass es in seinem Alter allmählich merkwürdig erscheine, keine Familie zu haben. Da kann Eddie noch so oft behaupten, noch nicht der Richtigen begegnet zu sein.

Das Vorspiel ist in Nach 7 Tagen - Ausgeflittert (der Originaltitel The Heartbreak Kid war dem Verleih offenbar nicht witzig genug) der Vorwand für einen langen Witz, welcher der neuen Komödie der Brüder Peter & Bobby Farrelly zahlreiche Pointen sichert. Eddie, der Heiratsunwillige, wird es nämlich plötzlich eilig haben.

Just bei einem Überfall auf der Straße trifft er auf Lila (Malin Akerman), eine nicht nur attraktive, sondern auch alleinstehende Frau. Die beiden haben ein paar Dates, sie verlieben sich, und als Lila nach Dänemark versetzt werden soll, beschließen sie ein wenig überstürzt zu heiraten. Romantic Comedies verlaufen bekanntlich in dem Sinn alle gleich, als Hindernisse zwischen einem Paar nur da sind, um überwunden zu werden. Die Farrellys kehren diese Logik einfach um. Am Anfang scheint hier alles wie im siebten Himmel, doch schon bei der Hochzeitsreise nach Mexiko tun sich zwischen Lila und Eddie Gewitterwolken auf. Der Film greift dabei die Perspektive des Mannes auf die Frau auf, und bestimmte Muster kehren wieder, die man schon aus Verrückt nach Mary kennt: Doch während Mary durch ihre Schwächen an Reiz gewann, sammelt Lila Minuspunkte, weil sie auf Autofahrten nie zu singen aufhört, Defekte bei ihrer Schleimabfuhr offenbart und im Bett auf aggressive Praktiken und schmutzige Wortspiele steht. Kurzum: Die Flitterwochen werden zum Desaster.

Der Film ist das Remake einer Neil-Simon-Komödie aus 1972, in der Charles Grodin in der Rolle des Schwerenöters brillierte. Der den Farrelly-Brüdern eigene schonungslose Umgang mit gesellschaftlichen Codes und ihre zotenreiche Fantasie wirkt in ihrer Aktualisierung ein wenig bemüht. Die meisten Pointen gehen natürlich auf Kosten Lilas, aber für den untreuen Mann, der die Zügel schleifen lässt, bis sich alles gegen ihn wendet, kennen die Farrellys auch kein Pardon. Unzählige Male wird Eddie am Ende versuchen, aus Mexiko illegal in die USA zurückzureisen und immer wieder scheitern - eine nicht zuletzt deshalb so großartige Sequenz, weil sie zu absolut keiner Läuterung des Helden führt. (Dominik Kamalzadeh / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5.11.2007)