Wien - Über einen besonderen Zuchterfolg freut man sich derzeit im Tiergarten Schönbrunn: Erstmals schlüpften in dem Wiener Zoo Fidschi-Leguane (Brachylophus fasciatus ) - ihres Zeichens die "schönsten Reptilien der Welt". "Es ist kein Makel an den Tieren", schwärmte Zoologe Anton Weissenbacher. Mit edler Kopfform und mintblau leuchtender Farbe würden die bis zu 60 Zentimeter großen Echsen beinahe unnatürlich wirken.

Vergangene Woche schlüpften drei Leguan-Babys aus fünf im Juni abgelegten Eiern. Die acht bis 14 Gramm schweren und bisher 25 Zentimeter großen Reptilien hätten bereits zu fressen begonnen, sagte Weissenbacher. Kleine Insekten, Fliegen und Motten stehen derzeit auf dem Speiseplan der beiden Weibchen sowie des Männchens.

Fidschi-Leguane kommen nur in Regenwaldgebieten im Südpazifik auf den Inselgruppen Fidschi, Tonga und den Neuen Hebriden vor und gelten als stark gefährdet. In der freien Natur leben laut Schätzungen nur mehr bis zu 10.000 Exemplare, so der Zoologe. Schuld daran sei die Zerstörung der Wälder sowie das Aussetzen von Fressfeinden wie Hauskatzen.

Schwierige Nachzucht

Neben dem Wiener Zoo gab es in diesem Jahr nur in einem Tiergarten in San Diego Echsen-Nachwuchs. Die Zucht sei schwierig, da das Klima und die Gegebenheiten des natürlichen Lebensraums genau nachempfunden werden müssten, so Weissenbacher. "Sie verzeihen keinen Fehler."

Zoo-Besuchern bleiben die schönen Echsen bis auf weiteres verborgen. Sie werden, zumindest in der ersten Zeit, nicht in Schauvitrinen gehalten, damit ihr Aufwachsen besser beobachtet werden kann. Diebstahlgefahr bestehe trotz des hohen Marktwerts bei privaten Reptilienliebhabern nicht, da auch die ausgestellten Terrarien nicht zugänglich seien, erklärte Weissenbacher. (APA/red)