Frankfurt/Main - Der "schönste erste Satz" stammt von Günter Grass: "Ilsebill salzte nach", der Anfang des Romans "Der Butt", hat die Wahl zum schönsten Romanbeginn der deutschen Literatur gewonnen.

In der Kategorie Kinder und Jugendliche machte Janosch das Rennen mit seiner Erzählung "Lari Fari Mogelzahn", und bei den Schulklassen siegte Paul Maars Klassiker "Neue Punkte für das Sams".

Die Gewinner wurden am Dienstagabend bei einer Gala in der Alten Oper in Frankfurt am Main präsentiert. Die Stiftung Lesen und die Initiative Deutsche Sprache hatten zu dem Wettbewerb aufgerufen, an dem sich mehr als 17.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene beteiligten. Ihre Vorschläge mitsamt Begründung wurden von einer Jury geprüft, der Jutta Limbach, Elke Heidenreich, Marietta Slomka, die Autoren Paul Maar und Thomas Brussig sowie der Handballnationaltrainer Heiner Brand angehörten.

In der Kategorie Erwachsene folgten die Juroren dem Vorschlag des Wieners Lukas Mayrhofer, der sich für Grass ausgesprochen hatte. Auf Platz zwei kam Franz Kafkas Erzählung "Die Verwandlung", der dritte Preis ging an die Geschichte "Der Leseteufel" von Siegfried Lenz.

Als schönster erster Satz der Einsendungen von Kindern und Jugendlichen wurde Janoschs erster Satz gekürt: "In der Mottengasse elf, oben unter dem Dach hinter dem siebten Balken in dem Haus, wo der alte Eisenbahnsignalvorsteher Herr Gleisenagel wohnt, steht eine sehr geheimnisvolle Kiste". Paul Maar wurde Erster des Schülerwettbewerbs mit dem Satz: "Es war Mitternacht, und Herr Taschenbier saß auf dem Dach von Frau Rotkohls Haus."

Ein Sonderpreis wurde an die schönste Einsendung aus dem Ausland vergeben. Ihn gewann die Russin Marina Demenkowa mit ihrem Vorschlag "Der Hirbel ist der Schlimmste von allen, sagten die Kinder im Heim" aus Peter Härtlings "Hirbel". (APA/dpa)