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Aus der Ausstellung 'Blickfang Karlsplatz' von 2001: die Schablone für das von Otto Wagner geplante Museum am Karlsplatz, 1910.

Foto: APA / Wien Museum

Oder erinnert sich noch irgend wer daran, dass erst unlängst die Generali und die Bawag Foundation zu einer künftigen Wohngemeinschaft verdonnert wurden, dass sich fortan zwei völlig unterschiedliche Institutionen ein Kleinquartier und - was noch viel absurder ist - auch ein und dieselbe Belegschaft teilen sollen?

Gut, beides sind private Gründungen, und deren Besitzer können damit machen, was sie wollen. Aber ein Zwischenruf aus dem Rathaus wär doch nett gewesen, ein kleines "Hallo, überlegt euch doch, was ihr da mach!" Nichts! Schweigen zum Abgang von Sabine Breitwieser, Schweigen zum hoch fahrlässigen Umgang der Generali mit der eigenen Sammlung. Na ja, wie hieß es doch schon immer: "Geschichte wird gemacht, es geht voran."

Weiterkommen will auch Wolfgang Kos, der Direktor des Wien Museums. Und so präsentierte er aus Eigeninitiative Modelle für Erweiterungsbauten seines Hauses am Karlsplatz. Das ist löblich, und Kos ist zu wünschen, dass irgendwer darauf reagiert. Und dennoch jetzt ein heftiges Aber: Erstens wird kein Erweiterungsbau Relevantes an der Wüste Karlsplatz ändern. Zweitens: Der Blinddarm an der Karlskirche gehört nicht um ein paar Windungen verlängert, der gehört weg! Der Bau ist schlicht widerlich. Kos hat gezeigt, wie lebendig ein historisches Museum sein kann, also gebt ihm doch gleich ein neues Haus. (mm / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8.11.2007)