Wien - Die Ärzte haben ihren angekündigten Streik zwar abgeblasen, hielten aber einen "Informationstag" ab. Sie wollten damit darauf aufmerksam machen, dass sie die "Gefahr der Verstaatlichung unseres Gesundheitssystems" noch nicht gänzlich gebannt sehen. In den Ordinationen erhalten Patienten Folder und auch auf den Straßen wollen die Ärzte Informationszettel verteilen.

Darüber fanden in den Bundesländern verschiedene Aktionen statt. So wurde etwa am Grazer Hauptplatz eine "Info-Ordination" aufgebaut. In Salzburg übergab eine Delegation der Ärztekammer ihre Forderungen in schriftlicher Form Landeshauptfrau Burgstaller. Und in Innsbruck wurden Gratis-Kinokarten für den Michael Moore-Film "Sico" verlost, der eine kritische Analyse des US- Gesundheitssystems zum Inhalt hat.

Die ursprünglich für 8. November angekündigten Ordinationsschließungen und Betriebsversammlungen in den Spitälern waren Ende Oktober wieder abgesagt worden, nachdem Gesundheitsministerin Kdolsky und Ärztekammer-Präsident Walter Dorner eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet hatten, laut derer auch weiterhin Kassenverträge und Stellenpläne mit der Sozialversicherung ohne Einflussnahme von Bund und Ländern ausgehandelt werden sollen. Außerdem wurde darin Tendenzen in Richtung einer Zentralisierung von Planungsentscheidungen eine klare Absage erteilt. (APA)