Die Videoplattform YouTube geht nach eigenen Angaben gegen kriminelle, gewaltverherrlichende oder pornografische Inhalte vor. Jeder, der sich bei YouTube registrieren lässt, verpflichtet sich dazu, keine Videos mit entsprechenden Inhalten hochzuladen. Verstößt ein Video dagegen, wird das Konto des Anbieters gesperrt.

Erschlichen

Dies geschah auch zunächst bei dem finnischen Amokläufer, nachdem andere Nutzer Inhalte von ihm kritisiert hatten, wie das Unternehmen am Donnerstag bestätigte. Danach hatte sich der 18-Jährige vermutlich unter einer falschen IP-Adresse ein neues YouTube Konto erschlichen und seine Bluttat im Jokela-Schulzentrum im finnischen Tuusula in einer Videobotschaft angekündigt.

Grundsätzlich setzen die Betreiber der Plattform bei der Kontrolle, ob die Regeln auch eingehalten werden, auf die "Selbstreinigungskraft": Unter jedem eingestellten Video können Nutzer Beanstandungen melden. Das Unternehmen beschäftigt mehrere Teams, die prüfen, ob die Inhalte dann tatsächlich kriminelle, gewaltverherrlichende oder pornografische Inhalte haben. Man bemühe sich, möglichst schnell zu reagieren, hieß es.

Sieben Stunden

Pro Minute werden bei YouTube rund sieben Stunden Filmmaterial eingestellt, wie Google-Sprecher Kay Oberbeck sagt. "Da wäre es faktisch unmöglich, selbst mit Zigtausenden von Mitarbeitern, das Angebot selbst zu durchforsten." In der Regel würde das "Meldesystem" aber ausgezeichnet funktionieren. Zudem arbeitet YouTube nach eigenen Angaben eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen.

Neben den weltweit geltenden Community-Richtlinien soll mit dem Start einer deutschen YouTube-Plattform künftig besser dem nationalen Recht Rechnung getragen werden. Die Verbreitung rechtsradikaler Inhalte ist beispielsweise in den USA anders als in Deutschland nicht verboten. Solche Inhalte werden nach Angaben der Betreiber künftig für deutsche Nutzer gesperrt sein.(APA)