Frankfurt - Der amerikanische Autor Norman Mailer (79)
hat die Bush-Regierung heftig wegen ihrer Irak-Politik kritisiert.
"Wir brauchen Feindbilder in Amerika - und Bush ist so erfolgreich,
weil Saddam (Hussein) ein solch hervorragender Feind ist. Es ist
bequem, weil das Land klein genug und gleichzeitig groß genug ist, um
zum Übel erklärt zu werden", sagte der Schriftsteller ("Die Nackten
und die Toten") in einem Exklusivinterview des Hessischen Rundfunks.
Er sei zornig und sorge sich um sein Land.
Nie würde er einem Mann wie dem Präsidenten George Bush trauen,
der das Wort "Übel" zehn Mal in fünf Minuten verwende, erklärte
Mailer. "Einem solchen Mann geht es nicht darum, das Übel zu
bekämpfen, sondern darum, Macht über dich zu bekommen...Ich fürchte
mich so vor dem Krieg, weil die Amerikaner solch einen Appetit auf
Krieg haben." Man weiche dem Terrorismus nicht aus: "Man schafft ihn
erst durch Erfolg und Sieg." (APA/dpa)