Wien - Für den Großteil der SPÖ-Abgeordneten ist die Offenlegung ihrer Nebeneinkünfte "überhaupt kein Problem". Das ergab ein APA-Rundruf bei den SP-Parlamentariern Kurt Gaßner, Wilhelm Haberzettl und Hannes Jarolim. Haberzettl und Gaßner schritten gleich zur Tat.

Insgesamt erhalte er als Abgeordneter und ÖBB-Betriebsratsvorsitzender 14 mal jährlich 4.728 Euro hieß es aus Haberzettls Büro. Gaßner verdient nach eigenen Angaben neben seinem Abgeordnetengehalt von 4.365 Euro 2.431 Euro (beides netto) als Bürgermeister der oberösterreichischen Gemeinde Schwertberg dazu. Verschwiegener gab sich hingegen Jarolim. Er wolle sich nicht "in den Vordergrund drängen", meinte der Rechtsanwalt.

Grundsätzlich hat aber auch Jarolim nichts gegen das Transparentmachen seiner Einkünfte, wie er betonte. Voraussetzung sei allerdings, dass dies "alle Bürger machen". Er plädierte für einen "breiten Dialog" über die Offenlegung der Bezüge aller Staatsbürger nach skandinavischem Vorbild. Als ersten Schritt sei die Veröffentlichung der Politikerbezüge durchaus denkbar, meinte er. Selbst wollte der SP-Justizsprecher aber anscheinend nicht den Anfang machen. Dies könnte ihm als Strebertum ausgelegt werden, fürchtet er.

Streber

Keine Angst, als Streber zu gelten, hat offensichtlich Gaßner. Unter dem Motto "Ich bin der Meinung, dass ich das verdiene" deklarierte er seine Einkünfte bereitwillig. Dass es zu diesem Thema derzeit eine Diskussion gebe, verwundere ihn, fügte er hinzu, schließlich mache sich seine Partei in allen Belangen für Transparenz stark.

Haberzettls Bezüge sind schon seit längerem der ÖGB-Homepage zu entnehmen. Die genannten 4.728 Euro setzen sich aus seinem Gehalt als Abgeordneter und den Einkünften aus seiner Funktion als Präsident des ÖBB-Betriebsrats zusammen, erläuterte man in seinem Büro. Die Nebeneinkünfte habe der FSG-Chef sogar auf eigenen Wunsch um 25 Prozent reduziert, betonte man dort.(APA)