Sparen ist in dieser Woche das Topthema im ORF. Am Donnerstag muss der Budgetplan für 2008 stehen - auch die ORF-Radios mit ihrer "Cash Cow" Ö3 sind von den Sparvorgaben der Geschäftsführung betroffen. Der ehemalige Ö3-Chef Rudi Klausnitzer ortet hier "Sparmaßnahmen an der falschen Stelle". Das Hitradio sei nach wie vor "eine wesentliche Einnahmequelle des ORF". Man müsse "sehr vorsichtig sein, wenn man Sparmaßnahmen an den Ertragsbringern ansetzt und dadurch womöglich die außergewöhnliche Marktstellung des Senders gefährdet", sagte Klausnitzer am Montagabend im Gespräch mit der APA.

Eine grundsätzliche Furcht um die Marktposition des Senders muss der aktuelle Ö3-Chef Georg Spatt wohl nicht haben. Ö3 gelinge im Radiobereich etwas, das lediglich mit der "Kronen Zeitung" im Printbereich vergleichbar sei, nämlich eine ähnlich große Community um sich zu scharen, sagte Spatt am Montagabend im Wiener Zigarrenclub. Zu verdanken habe der Sender das nicht zuletzt seinen Moderatoren, die laut Klausnitzer "außergewöhnliche Integrationsfiguren nach innen und außen" darstellen.

Die Zeiten in denen das Radio quasi ein Musikmonopol innehatte und man sich überwiegend über die Musik definiert habe, gehören hingegen der Geschichte an, ist Spatt überzeugt. Seit "Musik Allgemeingut und jederzeit und überall verfügbar ist", könne sich ein Radioprogramm nicht mehr "rein über den Musikklang" definieren. Kritik ließ denn Klausnitzer auch an dem derzeitigen Ö3-Musikprogramm anklingen: "Manchmal kommt mir der Mix zu alt vor." "Wenn ich 50 Prozent der Titel aus dem Stand moderieren könnte, weiß ich nicht, ob der Mix so gelungen ist", sagte er. (APA)