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Studenitnnen der Punjab University protestierten am Donnerstag gegen die Verhaftung des Oppositionspolitikers und Cricket-Stars Imran Khan.

Foto: APA/epa/ Rahat Dar
Washington - US-Vize-Außenminister John Negroponte reist in den kommenden Tagen nach Pakistan, um Präsident Pervez Musharraf zu fairen und freien Wahlen zu drängen. Ein Ministeriumssprecher bestätigte am Dienstag in Washington den Besuch, der seit längerem geplant ist. Negroponte werde Ende der Woche in Islamabad sein, sagte er. Die New York Times berichtet unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen, dass in Washington die Planungen für eine Zeit nach dem umstrittenen Militärmachthaber angelaufen seien: Im Rahmen der Debatte über die Botschaft, die man Negroponte mitgeben will, sollen mehrere Kabinettsmitglieder die Ansicht geäußert haben, die Tage des Generals seien gezählt.

Laut dem Bericht suchen die USA nach Vertrauensleuten im pakistanischen Generalsstab, um im Falle eines Umsturzes die Kontakte zum Militär im Rahmen des US-geführten "Kriegs gegen Terror" aufrecht zu erhalten. Dass Musharraf die Truppen zur Bekämpfung Oppositioneller einsetzt, statt den islamistischen Aufstand an der Grenze zu Afghanistan niederzuschlagen, ist in Washington mit Befremden aufgenommen worden, berichtet die Zeitung.

Atombomben trotz Ausnahmezustands sicher

Pakistans Atomwaffen sind dem Pentagon zufolge trotz der politischen Krise in Sicherheit. "Derzeit haben wir keine Bedenken", sagte am Mittwoch ein Sprecher des Verteidigungsministeriums, Geoff Morrell. Die Sprengköpfe seien unter "angemessener Kontrolle".

Damit widersprach Morrell einem hochrangigen US-Armeeoffizier. Generalleutnant Carter Ham hatte vergangene Woche erklärt, das Militär mache sich Sorgen um die Sicherheit der Waffen, nachdem Präsident Pervez Musharraf den Ausnahmezustand ausgerufen hatte.

Pentagon prüft alternative Versorgungswege für Afghanistan-Truppen

Wegen der angespannten politischen Lage in Pakistan prüft das US-Verteidigungsministerium derzeit alternative Versorgungswege für seine Truppen in Afghanistan. Die Krise in Pakistan gebe Anlass zur Besorgnis, weshalb "alternative Routen" geprüft würden, bestätigte Pentagonsprecher Geoff Morrell am Mittwoch in Washington.

Derzeit werde die Versorgung der in Afghanistan stationierten US-Truppen zu 75 Prozent über Pakistan abgewickelt, sowohl auf dem Luftweg als auch über Land. (APA/Reuters)