Der Dollarkurs ist derzeit so niedrig wie seit Äonen nicht mehr. Was den Exporteur magerlt, freut den Importeur. So wäre derzeit ein Auto, gebaut vor 1980, seit damals und im sonnigen Kalifornien angemeldet und gefahren, attraktiv wie nie zuvor.

Es locken eine 1976er Corvette, ein 1968er Chevrolet Camaro, ein 1965er Ford Mustang, oder ein 1952er Cadillac Sixty Fleetwood zu Okkasionspreisen - in Euro gerechnet. Im reichen Kalifornien fahren aber auch jede Menge alte Porsches, Mercedes und Jaguars herum.

Ja, aber

"Man merkt schon einen Unterschied, ob ein Wagen in Kalifornien gefahren wurde oder in Seattle, wo es jeden Tag dreimal regnet", sagt Franz Steinbacher, Oldtimer-Sachverständiger, im Standard-Gespräch. Er will die Frage, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Amerika-Import ist, auf jeden Fall mit "Ja" beantworten.

Er spricht aber auch eine Warnung aus: "Wenn Sie zum Beispiel im Internet kaufen, lassen Sie sich genaue Dokumente und Fotos vorlegen. Inklusive Fahrgestellnummer und Motornummer." Die Sachverständigen in Österreich können mit diesen Daten einiges über das Fahrzeug herausfinden. Auch die Originalität oder zumindest die originalgetreue Restaurierung der Hauptbaugruppen - Antrieb, Fahrwerk, Karosserie - sollte belegt werden können.

Transportkosten

Außerdem noch zu beachten: Der Transport nach Österreich kostet (von New York) rund 1000 Euro, es gibt dafür aber genug Spezialisten in den USA.

Für die Einzelgenehmigung als historisches Fahrzeug ist meist ein Gutachten (ordentlich gemacht: 250 bis 300 Euro) notwendig. Fahrzeuge, die älter als 30 Jahre sind, werden nicht mit dem zehnprozentigen Zoll belegt. Sehr wohl ist aber eine Einfuhrumsatzsteuer sowie die Normverbrauchsabgabe (Ausnahme: Sammlerstücke) zu bezahlen. (szem, AUTOMOBIL, 16.11.2007)