Washington - Forscher um Jose Halloy von der Freien Universität Brüssel haben in dreijähriger Arbeit kleine, autonome Roboter erfolgreich in eine Kakerlakengruppe integriert. Die Minimaschinen mit Rädern konnten sogar entscheidenden Einfluss auf das Gruppenverhalten nehmen. Intelligente, autonome Geräte eigneten sich somit, um das Verhaltensmuster von Tieren, welche in Gruppen leben, zu studieren und zu kontrollieren, heißt es im Wissenschaftsmagazin "Science".

Die Forscher setzten Roboter ein, die zwar so groß wie Kakerlaken waren, diesen aber überhaupt nicht ähnlich sahen. Ein weiterer Schritt zum Erfolg war das Umwickeln der Maschinen mit Filterpapier, welches mit kakerlakentypischen Pheromonen getränkt war. Die Programmierung der Einheiten mit schabentypischem Verhalten, nämlich dem Suchen dunkler Rückzugsräume und der Orientierung am Verhalten der anderen Tiere, brachte erst den Experimenterfolg, wie "Spiegel Online" berichtet.

Nun konnte die Roboterminderheit die Kakerlakenmehrheit von der Wahl des Unterschlupfs überzeugen und damit den Entscheidungsprozess der Insektenkolonie kontrollieren. Die Tiere hätten sich von den Robotern in völlig ungeeignete Quartiere locken lassen - ein Verhalten, das sonst nicht bei Kakerlaken beobachtet werden kann, betonten die Forscher. (APA/red)