Wien – 36,5 Millionen Minus im Konzern, 40 Millionen Rücklagen aufgelöst: Der ORF bestätigt STANDARD-Infos zum Budget 2008, nicht aber 90 Millionen operatives ORF-Minus ohne Töchter.

Für 2002, erstes Jahr Monika Lindners, plante Finanzdirektor Alexander Wrabetz, heute ORF-Chef, einen Verlust von 50 Millionen – 2004 wurden die Gebühren erhöht. Wie lange kommt er nun ohne durch, fragte der STANDARD: "Erpressbar ist der ORF noch längere Zeit nicht!" Auf Nachfrage schwächt er ab: "Wenn's jemand probieren würde."

2002 stimmten blaue Stiftungsräte gegen den Finanzplan. Diesmal leistet die VP Widerstand. "Da geht eine Kostenschere auf, die nicht mehr zu schließen ist", warnt VP-Mann Franz Medwenitsch. Zum Budget sei "das letzte Wort noch nicht gesprochen".

Der ORF löst fast die Hälfte seiner 90 Millionen Rücklagen auf. EURO und Co kosten 29,3 Millionen, zehn die Digitalisierung. Für TW1 als Infokanal fehlt wie berichtet Geld, der ORF plant nur einen Handy-Kanal. Der Personalstand gesamt bleibe konstant bei 4315, 250 werden nicht nachbesetzt. Am Wochenende rauft die ORF-Führung, wo sie am Programm spart. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 17/18.11.2007)