Die Matrosen der Walfangflotte wollen bis zu 50 Buckelwale (Megaptera novaeangliae), bis zu 50 Finnwale (Balaenoptera physalus) und bis zu 935 Südliche Zwergwale (Balaenoptera bonaerensis) töten. Das ist das größte Jagdprogramm seit Beginn der Schutzmaßnahmen der Internationalen Walfangkommission (IWC). Angeführt wird die Flotte von der "Nisshin Maru", die im Februar in der Ross-See in Brand geraten war. Damals hatte die Walfangflotte ihre Jagd abgebrochen.
Proteste
Vor allem die geplante Jagd auf Buckelwale stößt auf heftige Proteste von Naturschützern. "Diese Wale dürfen nicht sterben", sagte Greenpeace-Sprecher Junichi Sato. "Buckelwale sind sehr sensibel und leben in engen Gruppenverbänden. Deswegen kann schon ein einziger Todesfall äußerst schädlich sein."
Vor vier Jahrzehnten waren Buckelwale fast ausgerottet. Jetzt wird geschätzt, dass es weltweit 30.000 bis 40.000 Tiere gibt. Das ist etwa ein Drittel der Bestandsgröße in der Zeit vor dem kommerziellen Walfang. Bei den Finnwalen wird der Bestand auf 60.000 geschätzt.
Der für den Walfang zuständige Abteilungsleiter bei der japanischen Fischereibehörde, Hideki Moronuki, meinte: "Bei einer Population von mehreren zehntausend Buckelwalen 50 herauszunehmen, wird keinerlei bedeutende Auswirkung haben." Die Jagd solle Meeresbiologen dabei helfen, die inneren Organe der Buckelwale zu studieren. Der größte Teil der aus wissenschaftlichen Gründen getöteten Wale wird schließlich an Restaurants verkauft, was die Bestimmungen des IWC nicht untersagen. Bei den Konferenzen der Walfangkommission versuchte Japan bisher vergeblich, das 1986 verhängte Moratorium für den kommerziellen Walfang aufzuheben.