London - Der Schöpfer des Klonschafes Dolly, Ian Wilmut vom Roslin-Institut in der schottischen Stadt Edinburgh, wechselt die Methode. Künftig wolle der Forscher Stammzellen ohne den Gebrauch von Embryonen erzeugen, berichtete die britische Zeitung "Daily Telegraph" am Samstag.

Dabei wolle Wilmut nach der Methode des Japaners Shinya Yamanaka vorgehen, der an der Universität von Kyoto Stammzellen aus Teilen von Mäusehaut gewonnen habe. Das neue Konzept werde leichter von der Gesellschaft akzeptiert, sagte Wilmut dem Blatt. Außerdem sei es "extrem aufregend und erstaunlich".

Somatischer Zellkern-Transfer

Das Schaf Dolly, das erste geklonte Tier der Welt, war 1996 geboren worden. Die Technik, mit der Dolly geschaffen wurde, wird somatischer Zellkern-Transfer (SCNT) genannt: Einer Säugetier-Eizelle wird der Kern - und damit die Erbinformationen - entnommen. An seine Stelle wird ein Zellkern des Tieres eingeführt, das geklont werden soll. Die neu zusammengebaute Eizelle wird dann in eine Nährlösung gegeben und mit Stromimpulsen behandelt, um sie zur Teilung anzuregen. Ist der entstehende Zellklumpen groß genug, wird er in den Uterus der Ersatzmutter eingepflanzt.

Nach Dolly klonten Forscher auch Pferde, Rinder, Schafe, Mäuse, Ratten, Hasen, Katzen, Hunde und andere Säuger. Die Erfolgsrate ist aber bis heute gering: Nur bei wenigen von teils tausenden Versuchen entwickelten sich lebende Tiere. (APA)