Wien - Die Einführung einer Vier-Tage-Woche bei Vollzeit
wird mit der Arbeitszeitgesetznovelle ab 2008 erleichtert. Bei einer
ASoK-Tagung in Wien am Montag (Arbeits- und Sozialrechtskartei)
erklärte der Arbeits- und Sozialrechtler Franz Schrank, es stecke
"viel Potenzial" in dieser Neuregelung. Im Gegensatz zu bisher
brauche es für die Vereinbarung einer Vier-Tage-Woche keine
zusammenhängenden Arbeitstage mehr. Er gehe davon aus, dass diese
Möglichkeit von Arbeitgebern und Arbeitnehmern verstärkt in Anspruch
genommen werden wird, so Schrank auf Anfrage der APA.
Außerdem müsse die Vier-Tage-Woche nicht für alle in einem Betrieb
befindlichen Arbeitnehmer vereinbart werden. Weiterhin ausgenommen
von der Novelle ist nur das Baugewerbe - dieses verfügt bereits über
eine alternierende Regelung mit vier bzw. fünf Tagen pro Woche.
Der Grazer Arbeits- und Sozialrechtler Franz Marhold lobte die
Neuerung für die Vier-Tage-Woche ebenfalls. Ein Grund für die Novelle
dürfte auch sein, dass schon derzeit bestehende Vereinbarungen
legalisiert würden. Ob es einen großen Run der Wirtschaft auf diese
Möglichkeit geben werde, könne er nicht sagen.
Bei der ASoK-Tagung standen auch Fragen der Arbeitszeitverteilung
sowie Lockerungen der täglichen Normalarbeitszeitgrenze und die neu
geschaffene Teilzeitmehrarbeit mit Zuschläge von 25 Prozent am
Programm. Außerdem wurden die Themen Überstunden und
Arbeitszeitaufzeichnung behandelt. (APA)