Mailand - Nach bereits zwei Streiktagen an der Mailänder Scala im November ist jetzt auch der Saisonauftakt des Opernhauses am 7. Dezember mit Richard Wagners "Tristan und Isolde" bedroht. Während der Scala-Verwaltungsrat am Montag auf einer Krisensitzung nach einer Lösung in dem Arbeitskampf um einen Tarifvertrag suchte, kündigten die Gewerkschaften Premieren-Bestreikungen auf nationaler Ebene an. Damit wäre auch die Mailänder Wagner-Saisonpremiere des Regisseurs Patrice Chereau mit Daniel Barenboim am Pult gefährdet, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Montag berichtete.

Im Streit um einen neuen landesweiten Tarifvertrag hatten die Beschäftigten bereits am 9. November und dann am vergangenen Samstag mehrere Scala-Aufführungen in Mailand und Parma ausfallen lassen. Die Musiker der Scala bereiten sich trotz des Streits intensiv auf "Tristan und Isolde" am 7. Dezember vor. "Wenn das einem Streik zum Opfer fiele, wäre es eine Niederlage für alle", erklärte ein Geiger.

Die Zahl der Scala-Aufführungen ist in diesem Jahr auf 260 gestiegen, als Überschuss werden im kommenden Jahr mehr als zwei Millionen Euro erwartet. Ein neues nationales Gesetz untersagt den öffentlich unterstützten Opern- und Konzerthäusern interne Tarifregelungen. (APA/dpa)