Eisenstadt - Wo es im Vorjahr noch von Bläss- und Graugänsen wimmelte, schaut es heuer im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel vorerst zumindest verhältnismäßig schlecht aus. Bei der Zählung Mitte November wurden nur rund 6.000 Tiere, großteils Blässgänse, erhoben. Zum Vergleichszeitpunkt 2006 waren es noch fünfmal so viele Gänse.

Großteil kommt vielleicht erst

Derzeit bevölkern vor allem Blässgänse das Gebiet östlich und südlich des Neusiedler Sees, während die Graugänse, die im Oktober noch die Mehrzahl bildeten, im November kaum noch anzutreffen waren. Harald Grabenhofer vom Nationalpark sieht den Rückgang nicht allzu tragisch: "Größere Bestandseinbrüche sind nicht zu erwarten. Es kann sein, dass der Großteil der Gänse einfach noch nicht angekommen ist und beispielsweise in Tschechien Halt macht."

Wie lange die Tiere hierbleiben, hänge von der Strenge des kommenden Winters ab, so Grabenhofer. Friert der See zu oder schneit es so stark, dass es längere Zeit eine geschlossene Schneedecke gibt, ziehen die meisten Gänse weiter in wärmere Regionen. Wird der Winter jedoch so mild wie im Vorjahr, bleiben sie dem Seewinkel bis zum Frühjahr treu.

Forschungsbericht

Im Frühjahr 2008 erscheint der Forschungsbericht des Nationalparks Neusiedler See. Erst dann können die Wissenschaftler fundierte Aussagen über die Zahl der Wintergänse und den Grund eventueller Rückgänge treffen.

Im November bietet der Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel Exkursionen zum Thema "Gänsestrich" an. An Samstagnachmittagen von 14:30 bis 17:30 Uhr können interessierte Besucher einiges über den Zug von Saat-, Bläss- und Graugans, die Bestandsentwicklung und den Schutz der Gänse lernen. Für Besucher, die den Gänsestrich gerne auf eigene Faust erleben wollen, empfiehlt sich, die Lange Lacke oder die Mexiko-Puszta in Ungarn in den frühen Morgen- oder Abendstunden zu erkunden. (APA/red)