Im Juli 2006 wurde die gesamte Altstadt von Regensburg, zusammen mit dem Stadtteil "Stadtamhof" auf der anderen Seite der Donau, von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Am 24. November bekommt die Stadt nun offiziell die Welterbeurkunde der UNESCO verliehen. Die Altstadt von Regensburg, deren Bausubstanz überwiegend mittelalterlich und nahezu unangetastet erhalten ist, ist damit das jüngste Mitglied des Deutschen UNESCO-Weltkulturerbes.

Foto: Regensburg Tourismus

Insgesamt gibt es damit in Deutschland 32 Welterbe-Stätten. Dazu zählen etwa der Aachener Dom, der Dom zu Speyer, die Museumsinsel in Berlin oder die Kulturlandschaft Elbetal in Dresden, die seit Juli 2006 auch auf der Roten Liste der gefährdeten Welterbestätten gehört.

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Bild: Der Regensburger Dom.

Die Welterbe-Feier wird am 24. November um 11 Uhr eröffnet. Unter dem Motto "Kultur trifft Geschichte" soll Regensburg durch Literatur, Film und Konzerte als historische Stadt entdeckt werden können.

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Bild: Steinerne Brücke

Die Steinerne Brücke wurde im 12. Jahrhundert errichtet und ist ein Paradebeispiel für mittelalterliche Ingenieurskunst. Sie war das Vorbild für die Karlsbrücke in Prag und bis 1935 der einzige feste Übergang über die Donau in Regensburg und Umkreis. Bei der Welterbe-Feier wird sie ein zentraler Punkt für verschiedene Veranstaltungen sein, wie etwa einer Feuerwerksinszenierung zum Abschluss der Veranstaltung.

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Bild: Steinerne Brücke mit Dom im Hintergrund

Baubeginn für den Regensburger Dom war im 8./9. Jahrhundert. Er durchläuft eine bewegte Geschichte mit Bränden und Neuerrichtung im 13. Jhdt, Neuplanung und mehreren, der jeweiligen Epoche entsprechenden, Umbauten (Gotik, Barock) bis er 1872 endgültig fertig gestellt wird.

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Die Regensburger Domspatzen sind einer der ältesten Knabenchöre der Welt. Insgesamt werden etwa 500 Kinder und Jugendliche an einem eigenen musischen Gymnasium unterrichtet. Vergleichbar mit den Wiener Sängerknaben touren auch die Domspatzen um die ganze Welt, veröffentlichen CDs oder singen beispielsweise für den Papst in der Sixtinischen Kapelle in Rom.

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Auch auf dem Haidplatz werden Veranstaltungen stattfinden. Der Haidplatz ist der zentrale Platz der Stadt, markantestes Gebäude ist das "Goldene Kreuz", eine Patrizierburg aus dem 13. Jhdt. Das Haus war lange Zeit ein Gasthof, der auch Kaiser Franz Josef I. als Unterkunft diente. Noch heute befindet sich in dem massiven Gebäude ein Hotel mit Zimmern namens Fürst v. Metternich oder Duke of Norfolk.

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Beim Goldenen Turm handelt es sich um einen sogenannten Geschlechterturm. Sie dienten ursprünglich als Festungen, die Höhe des Turmes entsprach aber auch dem Ansehen der Familie. Neun Stockwerke und 50 Meter Höhe sind durchaus beeindruckend und machen den Goldenen Turm zum höchsten Wohnturm nördlich der Alpen. Ursprünglich stammen die Geschlechtertürme aus Italien. Der Torre Asinelli in Bologna etwa ist 96 Meter hoch.

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Der Baumburger Turm stammt aus dem 13. Jhdt, hat eine spätgotische Erdgeschossfassade und einen dahinter liegenden, frühgotischen Raum sowie reich geschmückte gotische Fenster. Er ist mit 28 Metern der zweithöchste Turm der Stadt,

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Die Porta Praetoria zählt zu den ältesten Bauwerken der Stadt. Sie ist Überrest der römischen Festung Castra Regina bzw. deren Mauern. Eine steinerne Inschrift - zu sehen im städtischen Museum - bezeugt die Errichtung im Jahre 179 n. Chr.

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Regensburg war im hohen Mittelalter ein politisches Zentrum des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und ein europäisches Handelszentrum. Die gesamte Altstadt ist ein außergewöhnliches Beispiel für eine intakte mittelalterliche Großstadt. Aber Regensburg ist kein Freilichtmuseum sondern eine lebendige Stadt mit allen Möglichkeiten.

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Der Reichssaal im alten Rathaus wurde nach einem Brand um 1360 errichtet. Hier fanden ab 1594 die vom Kaiser einberufenen Reichstage statt. Später tagte hier der "Immerwährende Reichstag". Hier liegt der Ursprung für die Redewendung "Etwas auf die lange Bank schieben": Auf der langen Bank im Reichssaal wurden Akten zu Abstimmungspunkten gelagert und zwar so zahlreich und so lange, dass sie irgendwann hinten hinunterfielen.

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Bis zur Pogrome im Februar 1519 befand sich an der Stelle, wo heute die evangelische Neupfarrkirche steht, das Regensburger Judenghetto und die Synagoge. Im Rückteil des einschiffigen Renaissancebaus erinnert eine Ausstellung an die jüdische Vergangenheit des Neupfarrplatzes.

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1804 wurde das Theater Regensburg als "neues öffentliches Theater- und Gesellschaftshaus" erbaut. Wie viele andere Gebäude wurde es bei einem Brand zerstört und 1852 nach neuen Plänen wiedererrichtet.

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Die fürstliche Familie Thurn und Taxis residiert seit 1812 in diesem Schloss, das größer ist als der Buckingham Palace und damit eines der größten bewohnten Schlösser Europas. Das Schloss kann das ganze Jahr über besucht werden, die Räume können für Veranstaltungen gemietet werden.

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Regensburg erreicht man beispielsweise über München mit Lufthansa und von dort weiter mit dem Airport Liner nach Regensburg (Dauer ca. eine Stunde).

Informationen:
Regensburg Tourismus
UNESCO-Welterbe Deutschland

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