Wien - Ein "ganz traditionelles Stück über das Kärntner Partisanenproblem, aber mit weltweiter Gültigkeit" will Peter Handke im kommenden Jahr "versuchen". In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "News" spricht der Schriftsteller, der am 6. Dezember seinen 65. Geburtstag feiert, über das Projekt, in dem er sich als "antitragischer Mensch" auf den Weg machen will, "das Tragische zu erforschen".

"Ich grüble seit Jahren darüber, wie man das allgemeiner machen kann, dass es nicht nur zwei Völker und eine Landschaft betrifft", so Handke. "Wie kann man den Widerstand dramatisch erzählen? Wie eine Tragödie schreiben?", frage er sich. Dies wolle er "anhand oder an den Füßen des Widerstands gegen Hitler in Kärnten, der ja der einzige bewaffnete Widerstand eines Volkes auf dem Boden des sogenannten Dritten Reichs war", ergründen. Darauf gestoßen sei er über den Tod der beiden Brüder seiner Mutter im Zweiten Weltkrieg.

Zu seinem Geburtstag erscheint bei Suhrkamp das Buch "Ortstafeln", das seine Aufsätze, Artikel, Reden und Filmkritiken der vergangenen 40 Jahre versammelt. Derzeit stecke er in den Endkorrekturen für sein neues Buch "Die morawische Nacht", eine Geschichte, die Anfang nächsten Jahres erscheinen soll. (APA)