Graz - An den in Wien lebenden Filmemacher Tristan Sindelgruber und den Experimentalfilmer Albert Sackl gehen die diesjährigen Cinestyria-Filmstipendien des Landes Steiermark. Beide Preise - vergeben in den Kategorien Drehbuch/Regie und Produktion/Produktionsvorbereitung - sind mit je 6.000 Euro dotiert. Überreicht werden sie am Donnerstag bei einem "Filmschaffendenempfang" des Kulturlandesrates Kurt Flecker.

In Tristan Sindelgrubers eingereichtem Dokumentarfilmprojekt "Hinter verschlossenen Türen" werden Folter und Menschenrechtsverletzung als Maßnahme zur Unterstützung des Kampfes gegen den Terrorismus kritisch hinterfragt. Konkret soll in dem Filmvorhaben ein österreichischer UNO-Sonderberichterstatter in seiner Fact-finding-Mission auf seiner Reise in jene Haftanstalten, die Folter betreiben, begleitet werden. Sindelgruber wurde im Jahr 1966 in Graz geboren. Er studierte an der Pädagogischen Akademie der Stadt Wien das Lehramt für die Hauptschule (Deutsch und Geschichte). Nach erster Mitarbeit bei Videodokumentationen zu zeitgeschichtlichen und sozialpolitischen Themen erregte er vor allem mit den Dokumentationen "Spiegelgrund (2000) und zuletzt mit "Operation Spring" (2005) Aufsehen. Beide Filmprojekte hat er gemeinsam mit Angelika Schuster verwirklicht. Für "Operation Spring" wurden dem Filmerteam der Wiener Filmpreis 2005 zuerkannt.

Albert Sackls Experimentalfilm "Im Freien" beschäftigt sich mit filmischen Körper-Raum-Welten in Bezug auf den menschlichen Körper. Sackl, geboren 1977 in Graz, ist in der Südsteiermark aufgewachsen. Parallel zu seinem Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Wien begann er mit der Produktion eigener Filme im Bereich Avantgarde- und Experimentalfilm. Seine Einreichung sei der "logische Schlusspunkt seiner Beschäftigung mit den Möglichkeiten des Einzelbildes in Verbindung zum menschlichen Körper, der Analyse und Synthese von Bewegung und der damit produzierbaren rein filmischen Körper-Raum-Welten", heißt es in der Jurybegründung. (APA)