Renault und Design.

Das war in den vergangenen Jahren ein ziemlich erfreuliches Thema. Designchef Patrick Le Quement hatte es geschafft, die Renaults aus dem gesichtslosen Einheitsbrei, der die Formensprache von Fahrzeugen der Traditionsmarke bis in die 1990er Jahre hinein "ausgezeichnet" hatte, herauszumanövrieren. Die damalige Zukunft war spannend: eckig, extravagant, eigenständig.

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Der Laguna

nimmt in diesem Szenario eine Sonderstellung ein. Er (Laguna II) war der letzte Renault vor der französischen "Designrevolution" - und er (Laguna III) ist der erste nach ihr. Die Baureihe hat also die Avantime-Vel-Satis-Mégane-Ära einfach übersprungen.

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Und schon

mäkeln Kritiker, der Hersteller falle zurück in den erwähnten Einheitsbrei vergangener massenuniformer Tage. In Wahrheit ist der Wagen aber der Vorbote eines neuen Designkapitels.

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Das ist zwar

nicht mehr so unverkennbar und mutig wie zuletzt, aber wahrscheinlich will Renault kein neues Wagnis mehr eingehen. Es hatte sich nämlich herausgestellt, dass das Design zwar in der Kritik großes Lob einheimste, an der Verkaufsfront aber weniger breitenwirksam war.

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Antreten

wird der Laguna Grandtour, um den es hier speziell geht, gegen harte Konkurrenz. Da es im Hause Renault bereits einige praktische Großraumfahrzeuge gibt, lag die oberste Priorität nicht so sehr auf Containerschiff. Betont wird vielmehr, wie bei manch anderen "Lifestyle"-Kombis auch, coupéhafte Eleganz.

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Bedeutet konkret:

Mit 508 bis 1593 l Kofferraum bei 4,80 m Länge verstaubt der Grandtour den direktesten weil ebenfalls französischen Konkurrenten Peugeot 407 SW (448-1365 l; Länge: 4,76 m).

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An

VW Passat Variant (603-1731 l; Länge: 4,77 m) und Ford Mondeo Traveller (554-1745 l; Länge: 4,83 m), die erkennbar andere Nutzraumprioritäten setzen, kommt der Renault aber nicht heran.

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Praktisch

geht's dennoch zu. Die Rücksitze lassen sich getrennt und dank "Easyfix"-System mit einem Handgriff plan umlegen. Zugriff zum Kofferraum hat man entweder nur über's Heckfenster oder über die ganze große Klappe.

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Das Fahrwerk

kokettiert mit traditioneller stolzer französischer Höflichkeit: Der Wagen verneigt sich in flott gefahrenen Kurven spürbar, zeigt dann aber doch Rückgrat und Festigkeit. Anders formuliert: komfortabel abgestimmt, ohne jedoch unsicher zu wirken.

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Bei den

Motoren sei noch erwähnt, dass sich sämtliche Diesel durch Geräuschkultur, Spurtkraft, Sparsamkeit hervortun.

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Als

neue Selbstzünder-Topmotorisierung nimmt Renault dabei ein 2,0-Liter-Aggregat mit 173 PS und 380 Nm ins Programm. Und auch dieses gibt sich mit einem Normverbrauch von 6,6 l/100 km umweltpolitisch korrekt. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 23.11.2007)

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