Wien - Angesichts der schweren Finanzprobleme der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) übt ÖVP-Sozialsprecher Werner Amon scharfe Kritik an Obmann Franz Bittner (S). "Es ist Zeit, über die persönliche Haftung und über personelle Konsequenzen nachzudenken , wenn sich die Wiener GKK derart verschuldet und damit die Gesundheitsversorgung der Wiener Versicherten gefährdet", sagte Amon am Sonntag gegenüber der APA.

Es sei nicht denkbar, dass alle paar Jahre ein paar hundert Millionen Euro der WGKK aus dem Bundesbudget zur Verfügung gestellt werden. "Eine Sanierung mit Hilfe des Bundes ist nur möglich, wenn Herr Bittner ein Sanierungskonzept vorlegt, das auch verbindlich ist und das bei Nichterreichung der Ziele personelle Konsequenzen nach sich zieht", erklärte Amon. "Das ständige Abputzen am Bundesbudget muss ein Ende haben."

Erhöhung der Versicherungsbeiträge

Die Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge werde wie vereinbart kommen. "Es wird da keine Extrawürstel für die Wiener Gebietskrankenkasse geben", versicherte der ÖVP-Sozialsprecher.

Laut jüngster Prognose wird bei der WGKK heuer ein Defizit in Höhe von 140,6 Mio. Euro erwartet. Im Vorjahr betrug das Minus in Wien 71,3 Mio. Euro. Der Vorstandsvorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Erich Laminger, hatte vor kurzem gemeint, die WGKK stehe "vor dem Erreichen der Grenze ihrer Zahlungsfähigkeit". (APA)