Peking - China hat mit dem europäischen Flugzeugbauer Airbus ein Rahmenabkommen über den Kauf von 160 Maschinen geschlossen. Am Rande des China-Besuchs des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy unterzeichnete der Chef des Airbus-Mutterkonzerns EADS, Louis Gallois, am Montag in Peking eine entsprechende Vereinbarung über die Lieferung von 110 A320 und 50 A330, die nach seinen Worten noch bis Jahresende bestätigt werden soll.

Nach Listenpreis hätte das Geschäft ein Volumen von 11,5 Milliarden Euro und wäre der größte Einzelauftrag für Airbus. Als festen Auftrag verbuchte Airbus eine Order der Fluggesellschaft China Southern Airlines über zehn A330-Maschinen. Dieses Geschäft hat nach Listenpreis einen Wert von 1,2 Milliarden Euro.

Zwei Nuklearkraftwerke

Frankreich soll China zwei Atomkraftwerke im Wert von rund acht Milliarden Euro liefern. "Das ist ein Rekord - in der Geschichte der zivil genutzten Atomindustrie hat es noch nie eine Vereinbarung dieses Kalibers gegeben", sagte die Chefin des französischen Atomkonzerns Areva, Anne Lauvergeon, vor Journalisten in Peking. Die beiden Druckwasserreaktoren sollen 2013 und 2015 in den Süden der Volksrepublik geliefert werden. Das Geschäft zwischen Areva und der Guangdong-Atomkraft-Gesellschaft (CGNPC) wurde im Rahmen eines dreitägigen China-Besuchs von Sarkozy geschlossen.

Darüber hinaus vereinbarten Areva und die CGNPC die Gründung einer Betreibergesellschaft für die beiden französischen Reaktoren. Dieses Abkommen soll bis zum Jahr 2026 laufen. "China ist einer der spannendsten Märkte", sagte Lauvergeon zu dem von langer Hand geplanten Atom-Deal. Die Volksrepublik treibe ihre atomare Entwicklung voran, "und es ist wichtig, Teil dieses Wettbewerbs zu sein", betonte die Areva-Präsidentin.

Ebenfalls in diesem Jahr hatte China mit dem in den USA ansässigen Konzern Westinghouse Electric Co die Lieferung von vier Atomkraftwerken vereinbart. Das Volumen dieses Abkommen wurde auf acht Milliarden Dollar (knapp 5,4 Milliarden Euro) beziffert. (APA/Reuters)